Am Samstag, den 30. Juni 2012, gaben sich unsere Feuerwehrkameradin Vreni und ihr Johannes in der Unterbechinger Pfarrkirche St. Georg das „Ja-Wort“. An diesem Festtag sollte auf das Brautpaar noch die eine oder andere Überraschung warten.
Unsere Brautleute luden ihre Hochzeitsgäste gegen die Mittagszeit zum Weißwurstfrühstück in den Hof ihres neu renovierten Anwesens ein. Das Wetter war prächtig – die Sonne brannte vom blauen Himmel – und so suchte die großteils in Tracht gekleidete Hochzeitsgesellschaft wenn möglich Schatten unterm Vordach. Dann trat der Hochzeitslader auf den Plan und ordnete den Anwesenden einen Platz im Hochzeitszug zur Kirche zu. Vorweg gingen die Fahnenabordnungen der Feuerwehren Unterbechingen und Bächingen, sowie die der Landjugend Medlingen. Abgesichert durch Posten der örtlichen Feuerwehr machte sich der Festzug auf den Weg durchs Dorf in die Kirche. Zahlreiche Zuschauer hatten sich am Straßenrand und an Fenstern eingefunden.
Der Traugottesdienst wurde von Kaplan Karl Klein und Pfarrer Frank Bienk gehalten. Der Musikverein Bächingen begleitete die Feier mit mehreren Musikstücken in gewohnt hervorragender Weise. In der Predigt hatte sich Pfarrer Bienk das Thema Feuerwehr herausgegriffen (wie er da wohl drauf kam?) und wies auf viele Analogien mit der kommenden Ehe hin. Zu zweit ist man weniger allein und kann sich gegenseitig unterstützen, dieses Prinzip findet sich in der kleinsten taktischen Einheit Trupp genauso wie bei Eheleuten. Was im Einsatz der Rettungstrupp für die Atemschützer ist, das sind die Trauzeugen für die Brautleute – sie stehen für unerwartete Probleme stets mit Rat und Tat bereit. Bei der folgenden Trauung mußten die Gäste durchaus die eine oder andere Träne verdrücken, so schön und gelungen war dieser Gottesdienst.
Während der kirchlichen Trauung machte sich eine Abordnung der Feuerwehr Bächingen auf den Weg nach Unterbechingen, um für das frisch vermählte Paar nach der Zeremonie traditionsgemäß Spalier zu stehen. Wie die Feuerwehr Bächingen für ihre Vereinsvorsitzende, ließ es sich auch die Feuerwehr Unterbechingen nicht nehmen, für den Bräutigam – ihren stellvertretenden Kommandanten – vor dem Kirchenportal als Ehrenformation anzutreten.
Rasch wurde eine Spirale aus luftgefüllten C-Schläuchen errichtet, deren Ende ein aus Saugschläuchen gekuppelter Torbogen bildete. Beim Verlassen der Kirche staunte das Hochzeitspaar nicht schlecht, als es die Aufstellung ihrer Feuerwehrkameraden erblickte. Um den Weg für die Hochzeitsgesellschaft frei zu machen, musste nun noch das zwischen den Saugschläuchen gespannte Absperrband durchtrennt werden. Für Vreni und Johannes keine Herausforderung, schließlich sind sie ja beide Feuerwehrleute! Ein gezielter Schlag mit dem Beil und Johannes konnte seine Vreni weiter zu den weißen Tauben führen, die die frisch getrauten Eheleute in den strahlend blauen Himmel dieses heißen Sommertages entließen.
Anschließend begleitete die Bächinger Abordnung den langen Autokorso der Hochzeitsgesellschaft mit dem LF 8/6 zur Gemeindehalle nach Obermedlingen, wo sodann die Hochzeitsfeier stattfand. Während der Feierlichkeit wurden die Gäste mit einem leckeren Kuchenbuffet und einem festlichen Abendessen kulinarisch verwöhnt. Ein musikalisches Trio spielte den Hochzeitswalzer und sorgte den Tag über für klangvolle Unterhaltung. Kurzweilige Unterbrechungen boten die kreativen Einlagen verschiedener Vereine, in denen Vreni und Johannes einen Teil ihrer Freizeit verbringen.
Die „Vögel“ 🙂 der Medlinger Hütte trugen aus passendem Anlass das bekannte Volkslied „Die Vogelhochzeit“ vor. Der Bächinger Musikverein setzte bei seiner Einlage auf das sängerische Talent der Hochzeitsgesellschaft: Nachdem sich alle Festgäste auf dem Sportplatz neben der Obermedlinger Gemeindehalle eingefunden hatten und das Hochzeitspaar mittels einer Hebebühne in luftige Höhen gehievt wurde, bekamen Vreni und Johannes ein Ständchen gesungen. Kaum war der letzte Ton verklungen, schwebte den beiden ein ganzer Schwarm roter Luftballons entgegen, die die Sänger aufsteigen ließen.
Nach dem Abendessen waren dann zwei Feuerwehrkameraden aus Bächingen mit ihrem Auftritt an der Reihe, der kurzerhand dazu genutzt wurde, mit den Kollegen aus Unterbechingen „eine offene Rechnung“ zu begleichen. Durch ihre Heirat zog es Vreni nämlich nach Unterbechingen – für die Bächinger ein schmerzlicher Verlust. Als Schlichter wurde deshalb der Heilige Florian zu Hilfe gerufen, der den Unterbechinger Feuerwehrkollegen in Form eines amüsanten Gedichts den Spiegel vorhielt und ihnen zur Strafe für die „Abwerbeaktion“ der Feuerwehrkameradin die Leviten las.
Diese Einlage sollte leider die letzte für diesen Abend gewesen sein, denn unmittelbar danach zogen schwere Unwetter über die Region, sodass die geladenen Feuerwehrleute die Hochzeit verlassen mussten, um in den Feuerwehreinsatz zu gehen.
Auch wenn für viele von uns die Feier frühzeitig beendet war, herzlichen Dank für die Einladung zu Eurem unvergesslichen Hochzeitsfest! Wir wünschen Euch auf Eurem gemeinsamen Lebensweg alles erdenklich Gute und Gottes Segen!
Einige Bilder finden Sie hier: Hochzeit.
(Verfasser: Fabian, 2.+3. Absatz Michael)