Kleines Lexikon der Feuerwehrbegriffe

In diesem Lexikon werden die auf unserer Seite verwendeten Fachbegriffe kurz erklärt.

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Begriffe mit A
Alarmierende Stelle, die Stelle, die den Alarm ausgibt. In den Landkreisen um Augsburg (A, AIC, DLG, DON) gehen Notrufe bei der Integrierten Leitstelle ein. Sie vereint die Alarmierung und Einsatzführung für Feuerwehr und Rettungsdienst unter einem Dach. Je nach Lage werden die entsprechenden Feuerwehren über Funk oder Telefon alarmiert.

Alarmplan, in ihm war festgelegt, bei welcher Alarmstufe welche Feuerwehren alarmiert werden. Bei niedrigen Alarmstufen wurde z.B. nur die Ortsfeuerwehr, bei hohen jedoch alle Feuerwehren in der Umgebung alarmiert. Den Alarmplan in dieser Form gibt es seit der Inbetriebnahme der Leitstelle Augsburg nicht mehr.

Alarmstufe, eine festgelegte Kategorie, in die der Einsatz eingeordnet werden kann. Es gab im Landkreis Dillingen sieben Alarmstufen. Die Alarmstufen in dieser Form gibt es seit der Inbetriebnahme der Leitstelle Augsburg nicht mehr.

Angriffstrupp, Funktionsbezeichnung für einen Trupp innerhalb einer größeren Einheit. Dem Angriffstrupp wird gewöhnlich als erstem Trupp an der Einsatzstelle die Rettung oder Brandbekämpfung befohlen.

Atemschutzgerät, ein Gerät, welches den Träger vor der Wirkung von Atemgiften schützt. Es gibt umluftabhängige Geräte, die nur aus Maske und Filter bestehen und die sog. Isoliergeräte, die auch ohne vorhandenen Luftsauerstoff funktionieren. Sie werden Preßluftatmer (PA) genannt, denn sie führen in einer Druckgasflasche Atemluft mit.

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Begriffe mit B
Bereichsfolge, eine Liste, nach der der Alarmierungsrechner der Leitstelle Augsburg die Einsatzmittel alarmiert. Für jeden Ort gibt es eine eigene Bereichsfolge, auf der die (bayerischen) Feuerwehren in der Umgebung – ungeachtet der Landkreiszugehörigkeit – mit Entfernung und Anfahrtszeit aufgeführt sind. Bei einer Alarmierung werden die benötigten Einsatzmittel aus den in der Bereichsfolge vermerkten Feuerwehren zusammengestellt und alarmiert.
Leider sind unsere württembergischen Nachbarfeuerwehren nicht in der Bereichsfolge, weil Feuerwehr Ländersache ist. An der Landesgrenze ist Schluß, somit bleibt dieses Potential leider wie bisher in der Erstalarmierung ungenutzt.

BOS, die Abkürzung für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Das sind die Polizeien der Länder und des Bundes, der Zoll, der Verfassungsschutz, das THW, die gemeindlichen Feuerwehren und Berufsfeuerwehren, anerkannte Werkfeuerwehren und anerkannte Rettungsdienste.

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Begriffe mit D
Dienstgrad, wie in jeder hierarchisch aufgebauten Organisation gibt es auch in der Feuerwehr verschiedene Dienstgrade. Jeder der neu zur Feuerwehr kommt und noch keine Truppmannausbildung durchlaufen hat, ist zuerst „Feuerwehranwärter“. Nach diesem Lehrgang wird er – sofern er 16 Jahre alt ist – zum „Feuerwehrmann“ (bzw. „Feuerwehrfrau“) ernannt. Je nach Leistung und Weiterbildung kann man vom Kommandant befördert werden.
Hier gibt es eine genaue Auflistung mit den Ärmelabzeichen der Dienstgrade in Bayern.

Drehleiter (DLK), ein Feuerwehrfahrzeug, welches zur Rettung von Personen aus hohen Gebäuden und zur Brandbekämpfung eingesetzt wird. Es besitzt eine dreh- und ausfahrbare Leiter, an der ein Rettungskorb fest angebracht ist oder angebracht werden kann. Drehleitern gibt es mit unterschiedlichen Rettungshöhen, in Lauingen und Dillingen steht je eine DLK 23-12, die eine Höhe von 23 m bei 12 m seitlicher Ausladung erreichen kann.

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Begriffe mit E
Einsatzmittel, eine Sammelbezeichnung für Personal, Material und Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst, die zum Einsatz kommen können.

Einsatzmittelkette, eine Liste, in der vermerkt ist, bei welchem Ereignis welche Einsatzmittel zur Bewältigung der Lage notwendig sind. Diese Liste ist im Alarmierungsrechner der Leitstelle hinterlegt. Bei Auslösung des Alarms werden automatisch die benötigten Einsatzmittel bei den Feuerwehren der Umgebung gesucht und alarmiert. Hierzu wird die Bereichsfolge verwendet.

Entstehungsbrand, die erste Phase eines Brandes. Das Feuer ist noch lokal um die Brandausbruchstelle herum konzentriert. Benachbarte Teile fangen nur Feuer, wenn sie von den Flammen direkt erfaßt werden. Der Entstehungsbrand entwickelt sich in der Regel mit zunehmender Branddauer zum Vollbrand.

Entlüftungseinrichtung, ein Gerät das die Luft aus der Saugleitung einer Feuerlöschkreiselpumpe entfernt und so das Wasser in die Pumpe bringt. Es gibt verschiedene Ausführungen von Entlüftungseinrichtungen. Die genaue Wirkungsweise und Bauformen können Sie hier nachlesen.

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Begriffe mit F
Feuerlöschkreiselpumpe (FP), eine speziell für die Feuerwehr gebaute Kreiselpumpe, die einen hohen Förderstrom und einen hohen Ausgangsdruck liefert. Sie wird üblicherweise vom Maschinisten bedient. Die Pumpen können an einem Fahrzeug fest angebaut sein oder in Verbindung mit einem eigenen Antrieb als Tragkraftspritze verwendet werden.
Sie werden nach ihrer Nennleistung eingeteilt. FP 8/8 bedeutet, daß die Pumpe 800 Liter pro Minute bei 8 bar Ausgangsdruck liefert. Neuerdings werden die Pumpen durch die Umsetzung einer EU-Norm anders bezeichnet, z.B. FPN 10/1000. Das bedeutet „Feuerlöschkreiselpumpe Normaldruck“, 10 bar Ausgangsdruck, 1000 l/Min. Förderleistung. Die Höchstleistung heutiger Pumpen übertrifft die Normwerte allerdings spielend. Zur Wasserförderung über große Entfernungen werden mehrere FP entlang der Strecke eingesetzt.
Da Feuerlöschkreiselpumpen bauartbedingt nicht selbstansaugend sind, benötigen sie eine Entlüftungseinrichtung.

Feuerübersprung, engl. Flash Over, der Übergang vom Entstehungsbrand zum Vollbrand. Zunächst stehen in der Entstehungsphase nur einige Teile um den Brandherd herum in Flammen. Durch die Hitzeentwicklung im Raum werden alle brennbaren Teile thermisch aufbereitet, sie gasen aus. Diese Gase sammeln sich unter der Decke und füllen den Raum von oben nach unten. Sind genügend brennbare Gase vorhanden und erhitzen sie sich über ihre Zündtemperatur hinaus (weil sie z.B. mit den Flammen in Kontakt kommen), kommt es zum Feuerübersprung. Dabei fangen augenblicklich alle brennbaren Gegenstände im Raum Feuer. Der Feuerübersprung kündigt sich durch züngelnde Flammen innerhalb der Rauchschicht an. Durch rechtzeitiges Abkühlen der Rauchschicht mit einem feinen Sprühnebel kann die Zündung verhindert werden.

Fluchthaube, eine kleine Atemschutzmaske zur Rettung von Personen durch verrauchte Bereiche. Die meisten Fluchthauben verwenden zu diesem Zweck einen Atemluftfilter. Andere wiederum verfügen über einen Anschluß für einen Preßluftatmer, so daß auch die zu rettende Person von der Atemluft des Atemschutzgeräteträgers versorgt wird, was allerdings auch nicht ganz unkritisch ist.

Förderstrom, die Menge Wasser, die pro Zeiteinheit durch einen Schlauch bewegt wird.

Funk, genauer BOS-Funk, wird von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten usw. zur Alarmierung und Nachrichtenübermittlung im Einsatz benutzt. Jedes Fahrzeug hat ein eingebautes Funkgerät für das 4m-Band der BOS, um mit anderen Diensten überörtlich in Kontakt treten zu können. Der Funkverkehr im 4m-Band wird für Beweissicherungszwecke in der Leitstelle protokolliert. Handfunkgeräte im 2m-Band dienen der örtlichen Kommunikation an der Einsatzstelle. Gerade im Innenangriff von Atemschutztrupps ist eine ständige Funkverbindung lebenswichtig.
Funkgespräche der Feuerwehr unterliegen dem Fernmeldegeheimnis und dürfen Außenstehenden nicht zugänglich gemacht werden. Die heutige analoge Funktechnik bietet praktisch keinen Schutz gegen unbefugtes Mithören, daher sollten sensible Informationen nicht über Funk ausgetauscht werden. In Zukunft soll die Technik auf Digitalfunk umgestellt werden.

Funkmeldeempfänger, ein persönliches Alarmierungsgerät, das über Funk ausgelöst wird. Wird in Fachkreisen auch „Piepser“ oder „stiller Alarm“ genannt. Es ermöglicht das gezielte Alarmieren verschiedener Personengruppen anders als die Sirene, bei der jeder in Hörweite aufgescheucht wird. Durch den hohen Gerätepreis lohnt sich die Anschaffung nur bei größerem Einsatzaufkommen.

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Begriffe mit G
Gruppenführer (GF), eine Führungsfunktion der Feuerwehr. Er befehligt den Einsatz seiner Löschgruppe und ist für sie verantwortlich. Der dafür notwendige Lehrgang wird von den Feuerwehrschulen angeboten und dauert eine Woche. Der Aufbaulehrgang dazu sollte ebenfalls belegt werden, auch dieser dauert eine Woche.

Gefahrgut, verschiedenste Transportgüter, die bei Freisetzung eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen können, z.B. Treib- und Sprengstoffe, Gifte, Säuren, erhitztes Metall, radioaktive Strahler usw. Fahrzeuge die Gefahrgut transportieren, müssen mit einer rechteckigen orangefarbenen Tafel gekennzeichnet sein.

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Begriffe mit H
Hohlstrahlrohr, eine Armatur zur Wasserabgabe. Eine Besonderheit des Hohlstrahlrohres ist, daß der Sprühwinkel zwischen Vollstrahl und ca. 60° verstellt werden kann. Besonders im Innenangriff der Atemschutzgeräteträger sind Hohlstrahlrohre inzwischen Stand der Technik. Durch die Erzeugung eines wirkungsvollen Sprühstrahles kann mit weniger Wasser besser gelöscht werden und durch den großen Sprühwinkel kann sich der Trupp im Notfall gegen die Flammen abschirmen.

Hydrant, ein speziell auf die Bedürfnisse der Feuerwehr zugeschnittener Anschluß an der Wasserversorgung einer Gemeinde. Es gibt Unterflurhydranten die über einen Schacht in der Straße zugänglich sind, und Oberflurhydranten die meist im Bereich des Gehsteigs stehen. Im Einsatz können aus ihnen schnell größere Wassermengen zur Brandbekämpfung entnommen werden.

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Begriffe mit I
Integrierte Leitstelle (ILS), eine Einsatzzentrale, in der Alarmierung und Einsatzführung von Feuerwehr und Rettungsdienst zusammen untergebracht sind. Alle 112-Notrufe der Umgebung gehen in der Leitstelle ein und werden von dort aus weiterbearbeitet. Die Disponenten haben eine Doppelausbildung Feuerwehr / Rettungsdienst erhalten, damit sie für beide Bereiche kompetente Ansprechpartner sind.
Für den Bereich Augsburg und Umgebung ist die ILS der Berufsfeuerwehr Augsburg zuständig. Sie hat am 01.10.2008 ihren Betrieb aufgenommen und somit die Polizeiinspektion Dillingen als landkreisinterne alarmierende Stelle abgelöst.

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Begriffe mit K
Katastrophenschutz (KatS), bezeichnet Maßnahmen die getroffen werden, um Leben, Gesundheit oder die Umwelt in einem Katastrophenfall zu schützen.
Dazu gehören:

  • vorbereitende Maßnahmen, wie zum Beispiel
    • die Aufstellung entsprechender Hilfseinrichtungen und -pläne
    • das Festlegen von Standardeinsatzregeln zur schnellen Reaktion bei gleichen Lagen
  • die Abwehr von Schäden im Katastrophenfall
  • die Beseitigung von Katastrophenschäden.

Die Feuerwehr ist Teil des Katastropenschutzes. Sie kann von den zuständigen Behörden im Falle einer Katastrophe zur Bekämpfung der Folgen herangezogen werden. Ein Teil der Feuerwehrleute kann besonders für den Dienst im Katastropenschutz bestimmt und dafür auch besonders ausgebildet und ausgerüstet werden.

Kommandant (Kdt), der Leiter der Feuerwehr. Er und sein Stellvertreter kümmern sich um die Ausbildung der Einsatzmannschaft und leiten die Einsätze. Bei Einsätzen im eigenen Ortsgebiet sind alle Feuerwehren, die von außerhalb kommen, ihm unterstellt.
Der Kommandant wird von den aktiven Mitgliedern der Feuerwehr auf sechs Jahre gewählt. Genaueres ist im Feuerwehrgesetz Art. 8 zu finden.

Kreisbrandmeister (KBM), eine Führungsfunktion der Feuerwehren im Landkreis. Es gibt mehrere Kreisbrandmeister, die für die Feuerwehren eines bestimmten Gebietes im Landkreis zuständig sind. Die Feuerwehrkommandanten in diesem Gebiet sind ihnen unterstellt.

Kreisbrandinspektor (KBI), eine Führungsfunktion der Feuerwehren im Landkreis. Es gibt mehrere Kreisbrandinspektoren, die für mehrere Gebiete der Kreisbrandmeister zuständig sind. Die Kreisbrandmeister in diesen Gebieten sind ihnen unterstellt.

Kreisbrandrat (KBR), eine Führungsfunktion der Feuerwehren im Landkreis. Er ist sozusagen der oberste Chef der Feuerwehren des Landkreises. Der Kreisbrandrat ist beim Landratsamt angestellt. Er ist dort der Ansprechpartner für alle Fragen des Brandschutzes und des Technischen Hilfsdienstes.

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Begriffe mit L
Löschbrunnen, ein mit Schachtringen künstlich angelegter Brunnen, in dem sich das Grundwasser sammelt. Er hat einen Schachtdeckel. Löschbrunnen werden zum Verstärken der Löschwasserversorgung in Gebieten eingesetzt, wo die mögliche Entnahmemenge aus dem Wasserleitungsnetz zu gering ist.

Löschgruppe, die taktische Grundeinheit der Feuerwehr. Sie besteht aus insgesamt 9 Feuerwehrleuten. Die Gruppe besteht aus drei Trupps, einem Maschinisten, einem Melder und dem Gruppenführer.

Löschgruppenfahrzeug (LF), ein Feuerwehrfahrzeug, das hauptsächlich für den Löscheinsatz gebaut wurde. Es bietet einer ganzen Löschgruppe Platz und besitzt eine festeingebaute Feuerlöschkreiselpumpe. Neuere Fahrzeuge haben zudem noch einen Löschwassertank der es ihnen ermöglicht, sofort nach der Ankunft an der Einsatzstelle mit der Brandbekämpfung zu beginnen. Die Fahrzeuge gibt es in unterschiedlicher Größe, sie werden hauptsächlich nach ihrer Pumpenleistung und dem mitgeführten Löschwasser eingeteilt. Beim LF 8/6: Pumpenleistung 800 l/min., 600 l Löschwassertank.

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Begriffe mit M
Maschinist, eine Funktionsbezeichnung der Feuerwehr. Er fährt das Fahrzeug und bedient seine Aggregate. Er ist für das Fahrzeug und seine Geräte verantwortlich.

Melder, eine Funktionsbezeichnung der Feuerwehr. Der Melder unterstützt den jeweiligen Vorgesetzten bei der Übermittlung seiner Befehle. Ferner hilft er den Maschinisten, wenn mehrere Aggregate bedient werden müssen. Er ist meist Teil einer Löschgruppe.

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Begriffe mit N
Notruf, das Mitteilen einer Notsituation, um professionelle Hilfe anzufordern. Ein Notruf kann über verschiedene Wege, wie z.B. Notrufsäulen, Telefon und Funk, abgesetzt werden. Über den europaweiten Notruf 112 sind Feuerwehr und Rettungsdienst zu erreichen, in Deutschland über 110 die Polizei. Wir haben über den Notruf ein Merkblatt für Sie zusammengestellt. Sie finden es hier:
Folgende Dinge sollten im Notruf enthalten sein:

  • Wer meldet?
  • Was ist passiert?
  • Wo ist es passiert?
  • Wie viele Verletzte?
  • Warten auf Rückfragen!

Gerade der letzte Punkt ist sehr wichtig. Legen Sie erst dann auf, wenn die Einsatzzentrale aufgelegt hat. Sie sind unter Umständen nicht mehr zu erreichen, falls noch Rückfragen bestehen. Es gibt immer wieder Fälle, in denen der Anrufer keinen Unfallort angibt und auflegt. Das macht es den Rettern schwierig und oftmals sogar unmöglich, schnell zu helfen.
Jeder Bürger ist verpflichtet, beim Erkennen einer Notsituation zu helfen. Hierzu zählt bereits das Absetzen eines Notrufes. Hilft man nicht, macht man sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig.

Auch das wissentliche Absetzen eines falschen Notrufes ist strafbar. In diesem Fall werden dem Verursacher zusätzlich die Einsatzkosten der alarmierten Einheiten in Rechnung gestellt.

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Begriffe mit O
Ölbinder
, eine pulvrige Substanz, die ölartige Flüssigkeiten sehr gut aufsaugt (bindet). Ölbinder wird auf das ausgelaufene Öl gestreut, eingekehrt und dann aufgenommen. Die flüssigen Bestandteile des Öls können so schnell entfernt werden. Einige Ölbinder können auch auf Wasserflächen eingesetzt werden.

Offenes Gewässer, Bezeichnung für alle Wasserentnahmestellen die sich unter dem freien Himmel befinden. Sie können natürlich (See, Flüsse) oder künstlich (Löschteich) sein.

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Begriffe mit R
Rauchdurchzündung, das Durchzünden des Brandrauches in einem Raum, in dem durch den Brand starke Hitze aber kein Sauerstoff mehr ist. Wenn der Sauerstoff im Brandraum verbraucht ist, erlischt das Feuer. Durch die große Hitze im Raum werden brennbare Stoffe wie z.B. Holz und Kunststoffe zersetzt und geben brennbare Gase ab. Diese sammeln sich unter der Decke und füllen den Raum von oben nach unten. Tritt nun neuer Sauerstoff in den Raum, etwa wenn ein Fenster platzt oder die Türe geöffnet wird, entzünden sich die heißen Gase. Es bildet sich eine regelrechte Feuerwalze mit sehr hohen Verbrennungstemperaturen die sich teilweise explosionsartig ausbreitet. Dies ist eine sehr gefährliche Situation für die Atemschutzgeräteträger, die das Feuer löschen sollen. Sie müssen die ersten Anzeichen der Durchzündung erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen (Rauchschicht gezielt kühlen). Besonders das richtige Vorgehen beim Öffnen von Türen will in diesem Zusammenhang gelernt sein.

Rauchverschluß, auch mobiler Rauchverschluß. Es handelt sich dabei einfach ausgedrückt um einen feuerfesten Vorhang, der mit einem variablen Halter in Türstöcke eingesetzt werden kann und diese gegen den Rauch abdichtet. Im unteren Bereich kann man hindurchschlüpfen, so daß das Betreten des Brandraumes für den Atemschutztrupp und die Nachführung des Schlauches möglich ist. Der Rauch dagegen bleibt im Brandraum. Mit dem zusätzlichen Einsatz der Überdruckbelüftung können Rauchschäden so minimiert und Fluchtwege wie z.B. ein Treppenhaus rauchfrei gehalten werden.

Rettungsgasse, ist eine Gasse, die auf Autobahnen und mehrspurigen Straßen zu bilden ist. Durch diese sind die Einsatzkräfte in der Lage, schnellstmöglich an den Einsatzort zu gelangen. Leider wissen viele Verkehrsteilnehmer nicht, wie und in welcher Situation Sie gebildet werden muss. Eine gute Erklärung findet Ihr hier.

Riegelstellung, Name für eine Widerstandslinie, die Gebäude, -teile oder Objekte abschirmen soll. Durch die Riegelstellung wird meist mit massivem Wassereinsatz die Ausbreitung des Brandes in eine oder mehrere Richtungen verhindert.

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Begriffe mit S
Saugschlauch, ein besonders gestalteter Schlauch, der zum Einsatz an der Eingangsseite einer Feuerlöschkreiselpumpe bestimmt ist. Er wird gebraucht, wenn Wasser aus einem Bach oder See gefördert werden soll. Mehrere Saugschläuche bilden die Saugleitung. Meist werden Schläuche in der Größe A mit 1,60 m Länge verwendet.

Schaum, genauer Löschschaum, ein Löschmittel, das hauptsächlich bei Bränden von Flüssigkeiten zum Einsatz kommt. Es bietet den Vorteil, daß es brennende Treibstoffe abdeckt und die Flammen erstickt. Treibstoffe lassen sich mit purem Wasser nicht löschen, denn sie sind leichter und schwimmen auf der Wasseroberfläche.
Löschschaum wird erzeugt, indem man dem Löschwasser einen Zusatz – das Schaummittel – zumischt und dann in einem speziellen Strahlrohr mit Luft aufschäumt. Je nach Blasengröße des Schaumes unterscheidet man zwischen Leicht- (große Blasen), Mittel- (mittelgroße Blasen) und Schwerschaum (kleine Blasen). Leichtschaum eignet sich besonders zum Fluten von Kellern, Schwerschaum läßt sich weit werfen und haftet gut. Mittelschaum ist ein Kompromiß aus beiden Arten. Da man für Leichtschaum einen speziellen Generator braucht, wird er eher selten eingesetzt.

Schlauch, auch Feuerwehrschlauch. Schläuche werden bei der Feuerwehr zum Befördern von Flüssigkeiten, meist Wasser, eingesetzt. Es gibt aber auch Schläuche, die für andere Stoffe tauglich sind, z.B. flüssiges Gefahrgut.
Der Feuerwehrschlauch besteht aus einem gewebten Mantel und einer Innengummierung. So ist der Schlauch dicht und in Grenzen gegen Beschädigungen geschützt. Schlauchgrößen werden mit Buchstaben bezeichnet:

  • A, Innendurchmesser 110 mm
  • B, Innendurchmesser 75 mm, Länge 15 oder 20 m
  • C, Innendurchmesser 52 mm, Länge 15 m
  • C, Innendurchmesser 42 mm, Länge 15 m
  • D, Innendurchmesser 25 mm, Länge 5 oder 10 m
  • S, Innendurchmesser 28 oder 35 mm, Länge 30 oder 50 m; formstabil

Je nach Schlauchgröße werden passende Kupplungen aus Aluminium verwendet.

Schlauchtrupp, Funktionsbezeichnung für einen Trupp innerhalb einer größeren Einheit. Dem Schlauchtrupp wird gewöhnlich als drittem Trupp an der Einsatzstelle die Rettung oder Brandbekämpfung befohlen. Er kümmert sich außerdem um Gerätebereitstellung und Einsatzstellenabsicherung.

Schnellangriff, genauer: Schnellangriffschlauch, ein formstabiler Schlauch, der auf eine Haspel in einem wasserführenden Fahrzeug aufgewickelt ist. Er ist fest an die Fahrzeugpumpe angeschlossen und ermöglicht es, sofort mit der Brandbekämpfung beginnen zu können. Der Schlauch muß formstabil sein, denn sonst müßte man ihn immer in ganzer Länge abwickeln um ihn benutzen zu können.

Sirene, ein Alarmierungsgerät für große Gebiete. Elektrisch betriebene Sirenen bestehen aus einem runden Metallgehäuse mit Löchern, in dem sich ein Läufer mit Schlitzen dreht. Der Luftstrom wird zwischen Gehäuse und Läufer durch die Drehung immer wieder unterbrochen und erzeugt den bekannten Ton. Je nach Windrichtung sind Sirenen über eine große Entfernung zu hören. Die Auslösung der Sirenen erfolgt über Funk.
Sie wurden ursprünglich zur Warnung der Bevölkerung im Kriegsfall von der Zivilverteidigung aufgebaut und unterhalten. Nebenbei dienen sie zur Alarmierung der Feuerwehr. Nach dem Kalten Krieg wurden sie vielerorts abgebaut, so daß sie heute fast nur noch im ländlichen Bereich zu finden sind. Durch das Abbauen der Sirenen sind einige Nachteile entstanden. Diese sind in den letzten Jahren bereits deutlich hervorgetreten, denn nun gibt es keine Möglichkeit mehr, die Bevölkerung sofort und flächendeckend vor Großschadenslagen wie z.B. Hochwasser zu warnen.

Sonderrechte, besondere Rechte nach der Straßenverkehrsordnung, die der normale Verkehrsteilnehmer nicht hat. Viele Organisationen genießen bestimmte Sonderrechte, z.B. Baufahrzeuge oder auch die Müllabfuhr, die auf der linken Straßenseite fahren und anhalten dürfen. Ein bei der Feuerwehr benutztes Sonderrecht ist das Wegerecht.

Sondersignal, macht anderen Verkehrsteilnehmer kenntlich, wann ein Einsatzfahrzeug Sonderrechte in Anspruch nehmen will. Die Sondersignalanlage besteht aus einer oder mehreren blauen Rundumkennleuchten (RKL) und einem Folgetonhorn. Nur beide Signale zusammen verschaffen dem Einsatzfahrzeug Wegerecht. Blaues Blinklicht alleine warnt lediglich vor einer ungewöhnlichen Verkehrssituation.
Diese Signale dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn zur Rettung von Menschenleben oder bedeutenden Sachwerten höchste Eile geboten ist. Der Maschinist alleine entscheidet, wann die Sondersignale eingesetzt werden. Das Fahren unter Sondersignal ist eine gefährliche Situation, denn die Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer sind manchmal unüberlegt und nicht vorherzusehen. Tatsache ist, daß der Maschinist bei einer Einsatzfahrt noch umsichtiger als sonst fahren muß.

Staffel, eine Einheit der Feuerwehr. Sie besteht aus zwei Trupps, einem Maschinisten und dem Staffelführer. Die Staffel ist auf vielen Fahrzeugen als Besatzung zu finden.

Staffelführer, eine Führungsfunktion der Feuerwehr. Er befehligt den Einsatz seiner Staffel und ist für sie verantwortlich. Eine besondere Ausbildung zum Staffelführer gibt es nicht, die entsprechenden Führungsdienstgrade haben alle den Gruppenführerlehrgang an der Feuerwehrschule besucht.

Strahlrohr, eine Armatur zur Wasserabgabe, die an einen Schlauch angeschlossen wird. Sie besitzt einen Umschalter mit dem man zwischen Vollstrahl, Sprühstrahl und Wasser halt umstellen kann.

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Begriffe mit T
Tanklöschfahrzeug (TLF), ein Feuerwehrfahrzeug, welches einen großen Löschwassertank und eine leistungsstarke Feuerlöschkreiselpumpe mitführt. Der Zweck dieser Fahrzeuge ist die Wasserversorgung an Einsatzstellen, wo es keine Wasserentnahmestellen gibt, z.B. auf der Autobahn oder im freien Gelände.

Technische Hilfeleistung (THL), bezeichnet einen Aufgabenbereich der Feuerwehr. Darunter fallen alle Einsätze, bei denen es nicht oder nicht nur um das Löschen von Bränden geht.
Dieser Begriff gilt also für Einsätze bei denen Aggregate, Maschinen oder technisches Wissen bereitgestellt werden müssen. Als technische Hilfeleistung zählt somit schon das Bereitstellen von elektrischem Strom. Der Einsatzschwerpunkt der Feuerwehren hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in Richtung technischer Hilfeleistungen verschoben.
Einige Beispiele für THL:

  • Patientengerechte Rettung
  • Bergung verunfallter Fahrzeuge
  • Tierrettung und Schutz der Öffentlichkeit vor Gefahren durch Tiere
  • Beseitigung und Vermeidung von Sturmschäden
  • Hilfeleistung bei Überschwemmungen
  • Hilfeleistungen im Katastrophenfall
  • Türöffnungen, falls anderweitiger Zutritt nicht möglich ist
  • Gefahrguteinsätze, u.a. Abdichten, Aufnehmen und Sichern gefährlicher Stoffe
  • Strahlenschutz
  • Beim Löscheinsatz das Be- und Entlüften, Ausleuchten und Sichern der Einsatzstelle
  • Weitere Tätigkeiten, etwa im Rahmen der Amtshilfe für die Polizei usw.

Tragkraftspritze (TS), eine Feuerlöschkreiselpumpe mit eigenem Motor, die auf einem schlittenartigen Rahmen montiert ist. Sie wird meist von vier Feuerwehrleuten getragen. Dadurch ist sie sehr „geländegängig“ und kann auch dort eingesetzt werden, wo ein Fahrzeug nicht hinkommt. TS sind in verschiedenen Fahrzeugen in der Beladung enthalten. Neuerdings heißt die Tragkraftspritze durch die Umsetzung einer EU-Norm „PFPN“ (Portable Feuerlöschkreiselpumpe Normaldruck“. Warum einfach, wenns auch kompliziert geht?

Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF), ein Feuerwehrfahrzeug, das für die Brandbekämpfung gebaut wurde. Es führt eine Tragkraftspritze und Material für eine Löschgruppe mit. Besatzung eines TSF ist die Staffel.

Trupp, die kleinste selbständige Einheit der Feuerwehr besteht aus zwei Feuerwehrleuten. Der erfahrenere soll der Truppführer, der weniger erfahrene der ihm unterstellte Truppmann sein. Ein Trupp erfüllt die ihm gestellten Aufgaben immer zusammen. In größeren Einheiten wie Staffel oder Löschgruppe gibt es mehrere Trupps, die je nach Aufgabe bezeichnet werden. Es gibt Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp.

Truppmannlehrgang, die Grundausbildung der Feuerwehr.

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Begriffe mit U
Überdruckbelüfter, ein starker und transportabler Ventilator mit Verbrennungs- oder Elektromotor. Er wird verwendet, um z.B. in einem Treppenhaus einen Überdruck zu erzeugen und es so rauchfrei zu halten, damit es als Rettungsweg benutzt werden kann.

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Begriffe mit V
Vollbrand, die letzte Phase eines Brandes. Man spricht vom Vollbrand eines Zimmers, wenn bereits alle brennbaren Gegenstände im Raum Feuer gefangen haben. In geschlossenen Räumen wird der Vollbrand oft vom Feuerübersprung eingeleitet. Der Vollbrand eines Gebäudes bedeutet, daß das Gebäude in vollem Umfang in Flammen steht.

Vorausrüstwagen (VRW), ein kleineres, wendiges Feuerwehrfahrzeug, das mit ausgewähltem Material für den Ersteinsatz bei Hilfeleistungseinsätzen beladen ist. Darin befindet sich meist Ausrüstung für Verkehrsunfälle, wie Beleuchtungsmaterial und hydraulische Rettungsgeräte. Sinn und Zweck ist es, daß dieses Fahrzeug möglichst schnell an der Einsatzstelle eintrifft und bereits erste Maßnahmen einleiten kann.

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Begriffe mit W
Wassertrupp, Funktionsbezeichnung für einen Trupp innerhalb einer größeren Einheit. Dem Wassertrupp wird gewöhnlich als zweitem Trupp an der Einsatzstelle die Rettung oder Brandbekämpfung befohlen. Er kümmert sich außerdem um die Wasserversorgung.

Wärmebildkamera, ein tragbares Einsatzgerät, das die unsichtbare Wärmestrahlung der Objekte in der Umgebung sichtbar machen und anzeigen kann. Der Sensor kann sogar Temperaturunterschiede von weniger als 1° C erkennen. Anwendung findet die Kamera z.B. beim Innenangriff von Atemschutztrupps zur Orientierung im verrauchten Raum und zur nächtlichen Personensuche im Gelände. Weil das Gerät leider sehr teuer ist, kann es sich nicht jede Feuerwehr leisten. Im Landkreis Dillingen werden die Kameras deshalb an Feuerwehrstandorten vorgehalten, die über eine Drehleiter verfügen (Dillingen, Lauingen, Wertingen). Von dort kann sie schnell angefordert werden.

Wegerecht, gestattet bestimmten KFZ das Recht auf freie Durchfahrt auf öffentlichem Verkehrsgrund. Dies wird durch gemeinsame Verwendung von Blaulicht und Folgetonhorn (Sondersignal) angezeigt. Der Wortlaut des entsprechenden Paragraphen der StVO:

§ 38 StVO Blaues Blinklicht und gelbes Blinklicht
„Blaues Blinklicht zusammen mit dem Einsatzhorn darf nur verwendet werden, wenn

  • höchste Eile geboten ist um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden,
  • eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwenden,
  • flüchtige Personen zu verfolgen
  • oder bedeutende Sachwerte zu erhalten.“

Es ordnet an:
„Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen“.

Andere Fahrzeuge müssen also Platz machen. Tun sie es dennoch nicht, darf das Wegerecht aber nicht erzwungen werden.

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Begriffe mit Z
Zug, eine taktische Einheit der Feuerwehr. Ein Zug besteht aus zwei Gruppen (je 9 Feuerwehrleute) und dem Zugtrupp (4 Feuerwehrleute), somit aus 22 Feuerwehrleuten. Ein Löschzug rückt i.d.R. mit folgenden Fahrzeugen aus: Einsatzleitwagen, Löschgruppenfahrzeug, Tanklöschfahrzeug, Drehleiter. Außerdem gibt es den Rüstzug, der bei der technischen Hilfeleistung ausrückt. Dieser besteht meist aus Einsatzleitwagen, Löschgruppenfahrzeug (LF bzw. HLF), Tanklöschfahrzeug, Rüstwagen. Bei Berufsfeuerwehren fahren auf den Löschfahrzeugen meist Staffelbesatzungen, was dann einen etwas geringeren Personalansatz bringt.

Zugführer (ZF), eine Führungsfunktion der Feuerwehr. Er befehligt den Einsatz seines Zuges und ist für ihn verantwortlich. Der darfür notwendige Lehrgang wird von den Feuerwehrschulen angeboten und dauert zwei Wochen.

Zugtrupp, die Helfer des Zugführers. Um größere Einsätze leiten zu können gibt es Führungsassistenten, die dem Zugführer bei der Einsatzleitung helfen. Das Fahrzeug des Zugtrupps ist i.d.R. ein Einsatzleitwagen. Er wird von einem Maschinisten gefahren, der Zugführer und zwei Führungsassistenten fahren darin mit.

Zumischer, eine wasserführende Armatur, die dem Zumischen einer bestimmten Menge von Schaummittel zum durchfließenden Wasser dient. Die verbreitetsten Zumischer funktionieren nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe. Dabei wird mit einem Wasserstrahl ein Unterdruck erzeugt, der das zu fördernde Medium (in diesem Fall das Schaummittel) mitreißt. Je nach Einsatzzweck können mit dem Zumischer unterschiedliche Beimischmengen von 1 – 6 % eingestellt werden. Üblich bei Mehrbereichsschaummitteln sind 3 %. Wichtig ist, daß die tatsächliche Wasserabgabe mit dem Nennwert des Zumischers übereinstimmt, sonst passen die Zumischmengen nicht und der gewünschte Effekt wird nicht erzielt.

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