Artikel-Schlagworte: „Unwetter“
Durch den starken Wind an diesem Abend hatte der Wurzelstock eines größeren Busches an der Medlinger Straße nachgegeben und war mit zwei etwa 15 cm starken Ästen auf die Fahrbahn gekippt. Diese war zu etwa 3/4 ihrer Breite dadurch versperrt. Das Verkehrshindernis wurde kurzerhand von einer kleinen Mannschaft mit der Motorsäge entfernt.
Gegen 16 Uhr am Sonntag zog eine Gewitterfront mit Starkregen und Hagelschlag über Bächingen. Einige Einlaufschächte konnten die anströmenden Wassermassen nicht abführen, weil ihre Schmutzkörbe randvoll mit Kompost von den umliegenden Bäumen waren. Das betraf in erster Linie zwei Straßen, zunächst die Medlinger Straße an der Einmündung zur Hauptstraße, und dann die Schloßstraße an der Schloßmauer entlang. Der überschwemmte Kreuzungsbereich an der Medlinger Straße konnte durch das Herausheben der randvollen Schmutzkübel entwässert werden. Die Schloßstraße war teilweise 5 cm hoch überschwemmt, das Wasser suchte sich mangels Abflußmöglichkeit in die Kanalisation selbst den Weg die Straße hinab. Hier waren fast alle Einlaufschächte durch das Material anliegender Bäume verstopft.
Eine großflächige Unwetterlage war Grundannahme für eine gemeinsame nächtliche Einsatzübung mit der Feuerwehr Obermedlingen. 15 Einsatzstellen waren in ganz Bächingen zu bearbeiten. Umgeworfene Bäume versperrten Straßen, Keller liefen voll Wasser und zu allem Überfluß kamen noch überraschend einige dringende Einsätze herein, die bevorzugt erledigt werden mußten.
Bereits diese einleitende Schilderung zeigt, daß mit begrenztem Personal und Material nicht alle Einsätze in kurzer Zeit erledigt werden können; eine Reihenfolge muß eingeführt werden, in die die Einsätze nach Dringlichkeit sortiert werden. Um geregelte Abläufe zu schaffen und den Überblick zu behalten, richtete sich die Führung beider Feuerwehren im Bächinger Gerätehaus ein. Dort gingen die zeitlich unkritischen Einsätze per Fax über die Kreiseinsatzzentrale (KEZ) ein. Diesen Beitrag weiterlesen »
Seit Mitte der neunziger Jahre herrschte verbreitet die Meinung vor, nach dem Ende des Kalten Krieges wäre nun der ewigliche Friede ausgebrochen – wenigstens in Europa – und Bedrohungen gäbe es nur noch durch tragische Unglücke. Die bis dahin vorhandenen Zivilschutzeinrichtungen, beispielhaft genannt seien das bundesweite Warnsirenennetz mit seinen Warnämtern, die Vorratslager für Nahrungs- und Verbrauchsmittel und die Schutzräume, wurden nach und nach verbreitet abgebaut, aufgelöst, nicht mehr gewartet und teilweise dem Verfall anheimgegeben.
Inzwischen hat sich jedoch offenbar die Sicht auf diese Dinge bei den Verantwortlichen geändert. Das neue Zivilschutzkonzept war in den letzten Tagen in allen Medien. Es soll für die Zukunft die Grundlage darstellen, um auf äußere und innere Bedrohungen reagieren zu können. Zwar rechnen die Verfasser in der nächsten Zeit nicht mit einem klassischen militärischen Angriff auf Deutschland, heben aber die Gefahr der sog. „hybriden Kriegsführung“, deren Ziel es nicht zuletzt ist, Minderheiten zu mobilisieren, aufzuhetzen, und so Unruhe im Volk zu schüren, Angriffe auf kritische Infrastrukturen (u.a. Wasser-, Nahrungsmittel-, Energie-, Kraftstoffversorgung, Fernmeldewesen) sowie Terrorangriffe heraus.
Neben verschiedenen weiteren Vorhaben, wie z.B. auch die (erneute) Schaffung eines bundesweiten Warnsystems, sollen die Bürger selbst mit Vorräten vorsorgen, um im Ereignisfalle die Zeit bis zum Greifen von gelenkten Gegenmaßnahmen und Unterstützung zu überstehen. Diese Forderung war nie weg, jedoch wird ihr jetzt wieder neue Aufmerksamkeit zuteil. Aus Sicht der Hilfsorganisationen ist diese Selbstvorsorge sehr zu begrüßen, denn wer selbst vorgesorgt hat, braucht erst einmal keine externe Hilfe. So werden Kapazitäten für die akute Gefahrenabwehr freigehalten. In diesem Sinne: Tu selber was!
- Broschüre „Ratgeber für die Notfallvorsorge“ Größe: 8 MB
- Schreiben des Zivilschutzkonzepts
Einer unserer Feuerwehrmänner war über seinen Arbeitgeber einige Tage in Passau, um bei der Bekämpfung der Hochwasserlage und ihrer Hinterlassenschaften zu helfen. Wir freuen uns, hier seinen Bericht abdrucken zu dürfen.
Das Hochwasser 2013 in Passau ist mit einem Pegelstand von 12,90 m das höchste Hochwasser, das die Stadt bisher erlebt hat. Ca. 800 Häuser sind betroffen, 5000 Menschen haben vieles verloren und der finanzielle Schaden ist noch nicht bekannt. Unzählige Helfer sind im Einsatz, so hat sich auch die Firma Ziegler entschlossen, eine Delegation der Werkfeuerwehr ins Katastrophengebiet zu schicken. Ausgestattet mit dem LF der WF, sechs kräftigen Tauchpumpen, Aggregat und einigen Schläuchen ging´s zu viert am Mittwoch Morgen um 6.00 Uhr los.
Mittwoch und Donnerstag, 05. – 06. Juni – Einsatz im Unteren Sand
Nach einigen Umleitungen wegen gesperrten Autobahnen und sehr präzisen Wegbeschreibungen zur Einsatzleitung „Des is gonz ainfoch! Do müssts a nua do nauf, voane links, wieda links und dann seid´s ihr da…“ (von wegen) kommen wir um ca. 12.00 Uhr auf der Feuerwache in Passau an und werden gleich eingeteilt. Unser Einsatzgebiet ist Unterer Sand, ein Teil der Altstadt direkt am Inn. Da der Inn sehr viel Schlamm führt, sind alle Keller mit Schlamm und Dreckwasser vollgelaufen. Interessant hierbei ist, dass fast alle Keller in den Häuserblöcken miteinander verbunden sind und man sich sehr schnell verirrt. Nachdem der erste Keller leergepumpt ist, stellen wir fest, dass es noch ein Geschoss nach unten geht… Das wird gleich ausgepumpt. 20.00 Uhr Feierabend – feuchtfröhliches Zusammensitzen – Feldbett. Diesen Beitrag weiterlesen »