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Im Frühjahr konnte die Umfeldbeleuchtung des Löschgruppenfahrzeugs auf LED-Technik umgerüstet und ein aus dem Fahrzeugbordnetz betreibbarer LED-Scheinwerfer angeschafft werden. Beides trägt zur Sicherheit bei nächtlichen Einsätzen bei, denn eine gute Ausleuchtung der Umgebung sorgt für eine bessere Sicht auf Arbeits- und Gefahrenstellen. Bei den Besichtigungen aktueller Fahrzeugtechnik im laufenden Beschaffungsvorhaben war unserer Arbeitsgruppe die ausgezeichnete Beleuchtung aufgefallen, die mittels der heutigen LED-Technik möglich ist. Weitere Überlegungen ergaben, daß mit verhältnismäßig wenig geldlichem Aufwand und einigen Arbeitsstunden die Umfeldbeleuchtung des LF 8/6 auf LED-Leuchten umgestellt werden konnte.
Umfeldbeleuchtung
Als Umfeldbeleuchtung dienten oben am Kofferaufbau auf jeder Fahrzeugseite zwei in Fächer eingebaute Leuchtstofflampen für 18 Watt starke Leuchtstoffröhren, sowie ein Heckscheinwerfer mit einer 21 Watt starken Glühlampe. Für die Montage der neuen LED-Leuchten in den Fächern ließen wir vier Edelstahlbleche mit der erforderlichen Neigung anfertigen. Auf jedes wurden je zwei 60 cm lange Leuchten montiert, elektrisch angeschlossen und ins Fahrzeug eingebaut. Der bisherige Heckscheinwerfer wurde durch einen LED-Rückfahrscheinwerfer ersetzt. Mit einer insgesamt etwas geringeren Stromaufnahme kann nun ums Fahrzeug herum deutlich mehr Licht gemacht werden.
Scheinwerfer
Schon im Vorjahr war der Wunsch gereift, ein schnell einsetzbares Flutlicht zu haben, das ohne Stromerzeuger aus dem Fahrzeugbordnetz betrieben werden konnte. Auch hier bot die LED-Technik entsprechende Möglichkeiten. Es konnte für diese Aufgabe ein sehr lichtstarker Scheinwerfer mit ausgezeichneter Ausleuchtung angeschafft werden, der fest auf der vorhandenen, aber selten genutzten Auszugstange vorne am Kofferaufbau montiert wurde. Aus der bestehenden Verkabelung des Fahrzeugs konnte ein dafür notwendiger Anschluß bereitgestellt werden, so daß der Scheinwerfer nun per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet werden kann. Den Luxus eines fernbedienten Lichtmastes haben wir zwar nicht, aber lichttechnisch spielen wir nun in derselben Liga.
Mittlerweile sind die Fahrzeuge der Bächinger Feuerwehr ziemlich in die Jahre gekommen. Das Haupteinsatzfahrzeug, unser LF 8/6, wurde 1996 beschafft als Ersatz für das TSF aus dem Jahr 1971. Beide Fahrzeuge stehen bis heute im Dienst. Zur Erweiterung der Möglichkeiten des Zweitfahrzeugs wurde 2010 ein Mehrzweckanhänger angeschafft und in Eigenleistung ausgebaut. Üblicherweise steht nach 25 Jahren die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs an, im Falle des LF 8/6 damit rechnerisch 2021. Wegen zweier umfangreicher Renovierungsvorhaben in Gemeindehalle und Grundschule sowie eines Neubaus an der Grundschule stellten wir die Beschaffung einige Jahre zurück. Ziel war es aber, bis ca. 2025 ein Nachfolgefahrzeug für das LF 8/6 in die Halle stellen zu können.
Der Gang des Vorhabens
So stellte die Feuerwehr im Herbst 2020 den Antrag an die Gemeinde, ein LF 10 als Nachfolger für das LF 8/6 zu beschaffen, das nach Ansicht der Feuerwehrführung für die vorliegenden Aufgaben geeignet wäre. Seitens der Gemeinde wurde eine umfassendere Betrachtung der Situation mit einem Feuerwehrbedarfsplan gewünscht, der Ende des Jahres 2022 vorlag und im Februar 2023 offiziell überreicht wurde. Die Eröffnung des Schriftstücks im Gemeinderat fand im April statt. Da der Plan die Beschaffung eines LF 10 als geeignetes Fahrzeug für die vorliegenden Aufgaben empfahl, erging der Ratsbeschluß, ein solches Fahrzeug zu beschaffen. Im weiteren Gang des Vorhabens wurde durch die Verwaltungsgemeinschaft bei der Regierung ein Förderantrag zur Beschaffung eines Neufahrzeugs LF 10 eingereicht, der am 25.09.2023 positiv beschieden wurde. In den Wintermonaten wurde noch die Möglichkeit einer Sammelausschreibung mit einer weiteren bayerischen Gemeinde geprüft. Allerdings kam dies wegen der stark unterschiedlichen Stände im Zeitstrahl der Vorhaben, wir noch ganz am Anfang, die andere Gemeinde praktisch ausschreibungsreif, schlußendlich nicht zustande. Diesen Beitrag weiterlesen »
Immer wieder einmal, besonders bei Einsätzen anläßlich zahlreicher Wassereinbrüche in Gebäuden, ereignen sich Stromunfälle von Feuerwehrleuten im Dienst. Einige davon enden tragischerweise tödlich. Beispiel: Stromunfall beim Kellerauspumpen Korntal-Münchingen (Bericht 1, Bericht 2).
Das Problem ist in diesen Fällen oft die nicht fachgerechte Elektroinstallation des Gebäudes, bei welcher der Schutzleiter (der frei berührbare Metallbügel der Steckdose) fehlerhaft Betriebsspannung führt; wir haben hierüber bereits ausführlich berichtet. Der Schutzleiter ist mit dem Metallgehäuse unserer Tauchpumpen verbunden und soll eigentlich gefährliche Spannungen am Gehäuse verhindern. Wird er allerdings von der falsch angeschlossenen Steckdose mit Betriebsspannung beaufschlagt, steht sofort das Pumpengehäuse unter Spannung. Wer dieses berührt, begibt sich in Lebensgefahr. Aus diesem Grund bringt die Feuerwehr normalerweise den notwendigen Strom in Form eines Stromerzeugers selbst an die Einsatzstelle. Somit ist auch bei Fehlern in der Gebäudeelektrik ein sicherer Betrieb der Tauchpumpe möglich. Wenn aber viele Keller vollgelaufen sind, reicht die Zahl der Stromerzeuger nicht für die vielen gleichzeitigen Einsätze aus. Dann wird halt doch bei der „Kundschaft“ eingesteckt.
Es ist nun schon über 20 Jahre her, da verbreiteten sich für diesen Zweck besondere Zwischenstecker, die laut der Aussage der damaligen Verkäufer die Feuerwehrleute in solchen Situationen schützen würden. Müsse man abseits von Feuerwehrstromerzeugern einstecken, nehme man den Zwischenstecker und sei sicher. Aber, das können wir schon vorausschicken, dem ist nicht so.
„Was ist das denn?“ fragten sich zweifellos nicht nur die Käufer eines alten Hauses, sondern im ersten Moment auch die Entschärfer des Kriminaltechnischen Instituts beim Landeskriminalamt. Da hing das hier abgebildete rote Objekt mit der Aufschrift „Bombe“ an einem augenscheinlichen Steuergerät mit seltsamer Skala. Es wurde schließlich abgenommen, unbeschädigt abtransportiert und der Inhalt unschädlich gemacht. Es handelte sich um gepreßtes Löschpulver, in dessen Mitte eine pyrotechnische Zerlegeladung eingesetzt war.
In der Tat sind hierüber nur wenige Informationen auf elektronischem Wege zu finden. Anhand der Aufschriften ergibt sich aus einem archivalischen Eintrag im Handelsregister ein Hinweis auf die Firma „Impa“ in Stuttgart-West, welche in der Zeit von 1931 bis 1951 im Geschäft war. Aus der Schweiz gibt es einen Artikel vom Ende der 30-er Jahre, wo ein ähnliches Gerät für den Zivilschutz i.Z.m. Luftangriffen beworben wird. Während das dort beschriebene Löschgerät eine Auslösung durch Anzündschnüre verwendet, kommt beim vorliegenden Apparat ein Anreißanzünder zum Einsatz.
Anhand des vorliegenden Musters läßt sich die Funktionsweise wie folgt rekonstuieren. Die Feuerlöschbombe stellt sozusagen eine selbsttätige und weitestgehend wartungsfreie Löscheinrichtung dar. Sie wurde gezielt in Dachstühlen aufgehängt, um im Falle eines Brandes ohne menschliches Zutun zügig erste Löschmaßnahmen einzuleiten. Der Apparat besteht aus zwei Hauptgruppen, zum einen dem Fallhöhenbegrenzer mit seiner Halteeinrichtung, zum anderen dem roten Fallkörper mit dem Löschmittel und der Zerlegeladung. Der Fallkörper wird mit einer Sperrklinke gehalten, die ihrerseits auf einem weichen, bei einer festgelegten Temperatur erweichendem Bolzen aufliegt. Erreicht die Umgebungstemperatur die Erweichungstemperatur des Bolzens, löst sich die Sperrklinke und der Fallkörper fällt durch sein Eigengewicht nach unten. Dabei wird aus dem Fallhöhenbegrenzer ein Federstahlband herausgezogen, welches nach der an der Skala eingestellten Fallhöhe arretiert. Der entstehende Ruck des abgebremsten Fallkörpers löst den in der pyrotechnischen Ladung angebrachten Anreißanzünder aus, welcher die Zerlegung der Löschbombe einleitet. Durch die kleine Explosion im Inneren wird das darum abgelagerte Löschpulver fein zerstäubt und in der weiten Umgebung als Staubwolke verteilt, was das sich entwickelnde Brandgeschehen niederschlagen und weitere Löschmaßnahmen erleichtern soll. Heute würde man zu diesem Zweck Sprinkleranlagen einsetzen.
Dieses interessante und seltene Zeitzeugnis aus der Brandschutzgeschichte belegt wieder einmal, wie man mit einfachen aber effizienten Mitteln und Erfindergeist in früheren Zeiten an solche Problemstellungen heranging.
Ein Monat ist nun seit der Einstellung fast aller Veranstaltungen vergangen, was auch bedeutende Auswirkungen auf den Feuerwehrbetrieb mit sich bringt. Übungen, Unterrichte und Lehrgänge dürfen nicht stattfinden, für Einsätze werden nun besondere Schutzvorkehrungen getroffen und auch teilweise der Personalansatz in der Alarmierung verringert. Wir fassen hier die kürzlich eingegangenen Informationen zusammen.
- Unsere Nachbarfeuerwehr Gundelfingen hat ihr Personal in Schichten eingeteilt und alarmiert grundsätzlich nur noch eine Gruppe, d.h. bei größeren Einsätzen werden die umliegenden Gemeinden hinzualarmiert. Aus diesem Grund müssen die kleinen Feuerwehren sich gedanklich auch auf Einsatzgeschehen einstellen, die sie bisher in ihrem Bereich nicht haben, z.B. Alarme durch Brandmeldeanlagen in Alten- und Pflegeheimen und sämtlichen Hygienebestimmungen, die in der aktuellen Zeit damit einhergehen.
- Bei einer Überlandhilfe Brand fahren aus Gundelfingen ebenfalls aus den genannten Gründen auch nur der Einsatzleitwagen und die Drehleiter. Sollte weitere Unterstützung notwendig sein, ist diese durch den Einsatzleiter ausdrücklich anzuforden.
- Einsätze zu Reanimationen, bei denen die Alarmierung der örtlichen Feuerwehr einen u.U. lebensrettenden Zeitvorteil verspricht, finden weiterhin statt und werden selbstverständlich abgearbeitet. Seitens der Feuerwehr Bächingen wurden in den letzten Wochen Beatmungsbeutel beschafft, damit in einem solchen Fall auch eine sichere Luftzufuhr zum Patienten möglich ist. Bei einem solchen Einsatz sollte der Personaleinsatz am Patienten auf das notwendige Maß reduziert werden. Infektionsschutzhandschuhe sind zu tragen. Es ist darauf zu achten, daß Ausatemluft des Patienten nicht den Helfern ins Gesicht bläst.
- Das Landratsamt will pro Feuerwehr je zwei Masken und Schutzbrillen sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen. Entgegen anderslautender Ankündigungen ist die für notwendig erachtete Schutzausrüstung in Bayern laut Schreiben des Kreisbrandrats immer noch absolute Mangelware.
- Die Feuerwehr Bächingen hält eine Anzahl an Einmalanzügen bereit, die ursprünglich für Gefahrguteinsätze kleinen Umfangs gedacht waren. Sie lassen sich natürlich auch als Infektionsschutz tragen. Zudem werden vier Atemfilter ABEK2-P3 vorgehalten; durch ihren deutlichen Atemwiderstand sind diese über längere Zeit allerdings nicht sonderlich angenehm zu tragen.
- Durch die Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen wurde eine größere Menge an Desinfektionsmittel beschafft. Alle Feuerwehren erhielten einen dieser Kanister.
- Bei einem möglichen Alarm in Kranken- oder Pflegeheimen ist peinlich auf Sauberkeit zu achten, damit keine Keime hinein- oder herausgetragen werden. Die Erkundung ist mit Masken und Partikelfilter vorzunehmen. Unter den Arbeitshandschuhen werden Einmalhandschuhe getragen. Nach dem Einsatz wird die getragene Einsatzkleidung abgelegt, in Säcke verpackt und zur Reinigung verbracht. Auf eine penible Schwarz-Weiß-Trennung am Einsatzort, im Fahrzeug und im Feuerwehrhaus ist zu achten, um Verschleppungen von Erregern zu verhindern.
- Hier noch was erfreuliches: Brandeinsätze sind wie immer abzuarbeiten.
Nachfolgend finden sich verschiedene aktuelle Unterlagen zum Thema:
- Einsatzhinweise des DGUV und des Bundesfeuerwehrarztes
- Risikoeinschätzung der Kreisfeuerwehrärztin
- Ablauf einer Reanimation mit Infektionsschutzmaßnahmen
- Richtiges Ablegen der Schutzausrüstung
Die Lagerorte der bei der Feuerwehr Bächingen zusätzlich vorhandenen, teilweise neuen Ausrüstung ist auf den folgenden Bildern dargestellt.