Artikel-Schlagworte: „Technik“
Teil 2 finden Sie hier.
Nun gibt es erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden, die Aufträge für die drei Lose sind erteilt worden, jetzt darf man darüber berichten. In der Gemeinderatssitzung vom 21.11.2024 wurden die eingegangenen Angebote seitens Herrn Tratzmiller vorgestellt und die Bewertung dargelegt. Es folgte der einstimmige Beschluß, die Aufträge wie folgt zu erteilen:
- Los 1, Fahrgestell – MAN Truck & Bus Deutschland GmbH
- Los 2, Fahrzeugauf- und -ausbau – Albert Ziegler GmbH
- Los 3, Beladung – Albert Ziegler GmbH
Wir bedanken uns bei allen Anbietern für die Ausarbeitung ihrer Angebote sowie ihre umfangreiche Auskunft und den freundlichen Empfang unserer Beschaffungsgruppe zur Besichtigung in den jeweiligen Werken. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse erweiterten unseren Horizont und ermöglichten eine Ausschreibung nach unseren Bedürfnissen, wobei wir auf unnötige gestalerische oder technische Spielereien mit Rücksicht auf die Kosten verzichteten. Wir sind nun guter Dinge, ein funktionales, zuverlässiges Löschfahrzeug beschaffen zu können, das unserer Gemeinde für die nächsten Jahrzehnte gute Dienste leisten wird.
Teil 1 finden Sie hier.
Nachdem die Gebrauchtfahrzeuge nicht wie angekündigt (und mehrfach verschoben) spätestens Anfang Juni zur Besichtigung bereitstanden und auch der Gemeinderat einstimmig beschlossen hatte, diesen Weg nicht mehr weiterzuverfolgen, wurde das gesamte Augenmerk auf die Ausschreibung eines Neufahrzeugs gelegt. In zahlreichen Besprechungen der Beschaffungsgruppe wurden die Anforderungen an das Fahrzeug festgelegt, die erforderliche Beladung zusammengestellt und Kriterien für die Bewertung erarbeitet. Die Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen erfolgte dann am 21. August auf einer elektronischen Vergabeplattform. Ausgeschrieben wurden drei Lose, für die getrennt geboten werden konnte: Fahrgestell, Feuerwehrtechnischer Aufbau, Beladung. Ausschreibungsende war der 2. Oktober.
Die eingegangenen Angebote zu den drei Losen wurden in der Zwischenzeit gegenübergestellt und ausgewertet. Die Eröffnung der Ergebnisse wird in der Gemeinderatssitzung am 21. November stattfinden, an der auch die Aufträge erteilt werden sollen. Die Preisfrage hat somit eine Klärung erfahren. Das zu beschaffende Fahrzeug mit Beladung wird den Angeboten zufolge mit ca. 500.000 E (inkl. USt.) zu Buche schlagen. Seitens des Freistaats wird eine pauschale Förderung i.H.v. ca. 105.000 E gewährt, aber der verbleibende Betrag wird die Gemeindekasse spürbar belasten. Dessen sind sich die Verantwortlichen in der Feuerwehr sehr wohl bewußt, aber nach 30 Jahren Nutzungsdauer ist eine Erneuerung des Haupteinsatzfahrzeugs unumgänglich. Wenn man in die Zukunft sehen könnte, hätte man die Beschaffung bereits 2019 begonnen, das Preisniveau wäre deutlich niedriger gewesen. Damals verzichteten wir mit Rücksicht auf die in den Vorjahren erfolgten kostspieligen Sanierungen mehrerer gemeindlicher Gebäude auf den unbedingten Ersatz des Fahrzeugs nach 25 Jahren Nutzung bis 2021. Rückblickend war das unglücklich, aber wer konnte die Verwerfungen seit 2020 voraussehen?
Im Frühjahr konnte die Umfeldbeleuchtung des Löschgruppenfahrzeugs auf LED-Technik umgerüstet und ein aus dem Fahrzeugbordnetz betreibbarer LED-Scheinwerfer angeschafft werden. Beides trägt zur Sicherheit bei nächtlichen Einsätzen bei, denn eine gute Ausleuchtung der Umgebung sorgt für eine bessere Sicht auf Arbeits- und Gefahrenstellen. Bei den Besichtigungen aktueller Fahrzeugtechnik im laufenden Beschaffungsvorhaben war unserer Arbeitsgruppe die ausgezeichnete Beleuchtung aufgefallen, die mittels der heutigen LED-Technik möglich ist. Weitere Überlegungen ergaben, daß mit verhältnismäßig wenig geldlichem Aufwand und einigen Arbeitsstunden die Umfeldbeleuchtung des LF 8/6 auf LED-Leuchten umgestellt werden konnte.
Umfeldbeleuchtung
Als Umfeldbeleuchtung dienten oben am Kofferaufbau auf jeder Fahrzeugseite zwei in Fächer eingebaute Leuchtstofflampen für 18 Watt starke Leuchtstoffröhren, sowie ein Heckscheinwerfer mit einer 21 Watt starken Glühlampe. Für die Montage der neuen LED-Leuchten in den Fächern ließen wir vier Edelstahlbleche mit der erforderlichen Neigung anfertigen. Auf jedes wurden je zwei 60 cm lange Leuchten montiert, elektrisch angeschlossen und ins Fahrzeug eingebaut. Der bisherige Heckscheinwerfer wurde durch einen LED-Rückfahrscheinwerfer ersetzt. Mit einer insgesamt etwas geringeren Stromaufnahme kann nun ums Fahrzeug herum deutlich mehr Licht gemacht werden.
Scheinwerfer
Schon im Vorjahr war der Wunsch gereift, ein schnell einsetzbares Flutlicht zu haben, das ohne Stromerzeuger aus dem Fahrzeugbordnetz betrieben werden konnte. Auch hier bot die LED-Technik entsprechende Möglichkeiten. Es konnte für diese Aufgabe ein sehr lichtstarker Scheinwerfer mit ausgezeichneter Ausleuchtung angeschafft werden, der fest auf der vorhandenen, aber selten genutzten Auszugstange vorne am Kofferaufbau montiert wurde. Aus der bestehenden Verkabelung des Fahrzeugs konnte ein dafür notwendiger Anschluß bereitgestellt werden, so daß der Scheinwerfer nun per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet werden kann. Den Luxus eines fernbedienten Lichtmastes haben wir zwar nicht, aber lichttechnisch spielen wir nun in derselben Liga.
Mittlerweile sind die Fahrzeuge der Bächinger Feuerwehr ziemlich in die Jahre gekommen. Das Haupteinsatzfahrzeug, unser LF 8/6, wurde 1996 beschafft als Ersatz für das TSF aus dem Jahr 1971. Beide Fahrzeuge stehen bis heute im Dienst. Zur Erweiterung der Möglichkeiten des Zweitfahrzeugs wurde 2010 ein Mehrzweckanhänger angeschafft und in Eigenleistung ausgebaut. Üblicherweise steht nach 25 Jahren die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs an, im Falle des LF 8/6 damit rechnerisch 2021. Wegen zweier umfangreicher Renovierungsvorhaben in Gemeindehalle und Grundschule sowie eines Neubaus an der Grundschule stellten wir die Beschaffung einige Jahre zurück. Ziel war es aber, bis ca. 2025 ein Nachfolgefahrzeug für das LF 8/6 in die Halle stellen zu können.
Der Gang des Vorhabens
So stellte die Feuerwehr im Herbst 2020 den Antrag an die Gemeinde, ein LF 10 als Nachfolger für das LF 8/6 zu beschaffen, das nach Ansicht der Feuerwehrführung für die vorliegenden Aufgaben geeignet wäre. Seitens der Gemeinde wurde eine umfassendere Betrachtung der Situation mit einem Feuerwehrbedarfsplan gewünscht, der Ende des Jahres 2022 vorlag und im Februar 2023 offiziell überreicht wurde. Die Eröffnung des Schriftstücks im Gemeinderat fand im April statt. Da der Plan die Beschaffung eines LF 10 als geeignetes Fahrzeug für die vorliegenden Aufgaben empfahl, erging der Ratsbeschluß, ein solches Fahrzeug zu beschaffen. Im weiteren Gang des Vorhabens wurde durch die Verwaltungsgemeinschaft bei der Regierung ein Förderantrag zur Beschaffung eines Neufahrzeugs LF 10 eingereicht, der am 25.09.2023 positiv beschieden wurde. In den Wintermonaten wurde noch die Möglichkeit einer Sammelausschreibung mit einer weiteren bayerischen Gemeinde geprüft. Allerdings kam dies wegen der stark unterschiedlichen Stände im Zeitstrahl der Vorhaben, wir noch ganz am Anfang, die andere Gemeinde praktisch ausschreibungsreif, schlußendlich nicht zustande. Diesen Beitrag weiterlesen »
Immer wieder einmal, besonders bei Einsätzen anläßlich zahlreicher Wassereinbrüche in Gebäuden, ereignen sich Stromunfälle von Feuerwehrleuten im Dienst. Einige davon enden tragischerweise tödlich. Beispiel: Stromunfall beim Kellerauspumpen Korntal-Münchingen (Bericht 1, Bericht 2).
Das Problem ist in diesen Fällen oft die nicht fachgerechte Elektroinstallation des Gebäudes, bei welcher der Schutzleiter (der frei berührbare Metallbügel der Steckdose) fehlerhaft Betriebsspannung führt; wir haben hierüber bereits ausführlich berichtet. Der Schutzleiter ist mit dem Metallgehäuse unserer Tauchpumpen verbunden und soll eigentlich gefährliche Spannungen am Gehäuse verhindern. Wird er allerdings von der falsch angeschlossenen Steckdose mit Betriebsspannung beaufschlagt, steht sofort das Pumpengehäuse unter Spannung. Wer dieses berührt, begibt sich in Lebensgefahr. Aus diesem Grund bringt die Feuerwehr normalerweise den notwendigen Strom in Form eines Stromerzeugers selbst an die Einsatzstelle. Somit ist auch bei Fehlern in der Gebäudeelektrik ein sicherer Betrieb der Tauchpumpe möglich. Wenn aber viele Keller vollgelaufen sind, reicht die Zahl der Stromerzeuger nicht für die vielen gleichzeitigen Einsätze aus. Dann wird halt doch bei der „Kundschaft“ eingesteckt.
Es ist nun schon über 20 Jahre her, da verbreiteten sich für diesen Zweck besondere Zwischenstecker, die laut der Aussage der damaligen Verkäufer die Feuerwehrleute in solchen Situationen schützen würden. Müsse man abseits von Feuerwehrstromerzeugern einstecken, nehme man den Zwischenstecker und sei sicher. Aber, das können wir schon vorausschicken, dem ist nicht so.