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Löschbombe„Was ist das denn?“ fragten sich zweifellos nicht nur die Käufer eines alten Hauses, sondern im ersten Moment auch die Entschärfer des Kriminaltechnischen Instituts beim Landeskriminalamt. Da hing das hier abgebildete rote Objekt mit der Aufschrift „Bombe“ an einem augenscheinlichen Steuergerät mit seltsamer Skala. Es wurde schließlich abgenommen, unbeschädigt abtransportiert und der Inhalt unschädlich gemacht. Es handelte sich um gepreßtes Löschpulver, in dessen Mitte eine pyrotechnische Zerlegeladung eingesetzt war.

In der Tat sind hierüber nur wenige Informationen auf elektronischem Wege zu finden. Anhand der Aufschriften ergibt sich aus einem archivalischen Eintrag im Handelsregister ein Hinweis auf die Firma „Impa“ in Stuttgart-West, welche in der Zeit von 1931 bis 1951 im Geschäft war. Aus der Schweiz gibt es einen Artikel vom Ende der 30-er Jahre, wo ein ähnliches Gerät für den Zivilschutz i.Z.m. Luftangriffen beworben wird. Während das dort beschriebene Löschgerät eine Auslösung durch Anzündschnüre verwendet, kommt beim vorliegenden Apparat ein Anreißanzünder zum Einsatz.

Anhand des vorliegenden Musters läßt sich die Funktionsweise wie folgt rekonstuieren. Die Feuerlöschbombe stellt sozusagen eine selbsttätige und weitestgehend wartungsfreie Löscheinrichtung dar. Sie wurde gezielt in Dachstühlen aufgehängt, um im Falle eines Brandes ohne menschliches Zutun zügig erste Löschmaßnahmen einzuleiten. Der Apparat besteht aus zwei Hauptgruppen, zum einen dem Fallhöhenbegrenzer mit seiner Halteeinrichtung, zum anderen dem roten Fallkörper mit dem Löschmittel und der Zerlegeladung. Der Fallkörper wird mit einer Sperrklinke gehalten, die ihrerseits auf einem weichen, bei einer festgelegten Temperatur erweichendem Bolzen aufliegt. Erreicht die Umgebungstemperatur die Erweichungstemperatur des Bolzens, löst sich die Sperrklinke und der Fallkörper fällt durch sein Eigengewicht nach unten. Dabei wird aus dem Fallhöhenbegrenzer ein Federstahlband herausgezogen, welches nach der an der Skala eingestellten Fallhöhe arretiert. Der entstehende Ruck des abgebremsten Fallkörpers löst den in der pyrotechnischen Ladung angebrachten Anreißanzünder aus, welcher die Zerlegung der Löschbombe einleitet. Durch die kleine Explosion im Inneren wird das darum abgelagerte Löschpulver fein zerstäubt und in der weiten Umgebung als Staubwolke verteilt, was das sich entwickelnde Brandgeschehen niederschlagen und weitere Löschmaßnahmen erleichtern soll. Heute würde man zu diesem Zweck Sprinkleranlagen einsetzen.

Dieses interessante und seltene Zeitzeugnis aus der Brandschutzgeschichte belegt wieder einmal, wie man mit einfachen aber effizienten Mitteln und Erfindergeist in früheren Zeiten an solche Problemstellungen heranging.

Wo dieses Fahrzeug auftaucht, zieht es die Blicke auf sich, manche, weil sie von der Kiste gleich begeistert sind, andere, weil sie den Einsatzwert eines so kleinen Fahrzeugs unterschätzen. Es stammt aus einer Zeit, in der sich der Fortschritt überall bemerkbar machte; 1971 herrschte Vollbeschäftigung, die Leute wie auch die Gemeinden hatten Geld zur Verfügung. Es wurde viel gebaut, private wie öffentliche Gebäude entstanden, auch kleinere Straßen erhielten Asphaltdecken. Die Autos hatten alle noch ein eigenes Erscheinungsbild, anders als heute, wo alle gleich runde und windkanalerprobte Kunststoffbomber sind. Ja, dieses Fahrzeug hat noch Charakter, es hat seine ganz eigenen Geräusche, Gerüche und bietet echtes Autofahren, wie es früher war. Heutige Führerscheinneulinge scheitern schon beim Versuch, den kalten Motor anzulassen.

Im Jahr 2021 jährte sich die Indienststellung unseres Tragkraftspritzenfahrzeugs zum 50. Mal, genauer gesagt, am 22. September, wie aus dem Fahrzeugschein hervorgeht. Zum Preis von 21.500 Mark wurde damals das erste selbstfahrende Feuerwehrfahrzeug der Gemeinde Bächingen mit Beladung bei der Firma Ziegler beschafft, zunächst noch ohne Sprechfunkausstattung. Aus dem Tragkraftspritzenanhänger von 1965 wurde die Tragkraftspritze TS 8/8 in die Beladung übernommen. Seither war das Fahrzeug an vielen Einsätzen, kleinen und großen, beteiligt. Generationen an Feuerwehrleuten übten und arbeiteten mit und an ihm. Immer wieder war etwas zu reparieren. Im Jahr 2010 bekam es sogar noch eine Anhängekupplung, damit es den neuen Mehrzweckanhänger ziehen konnte, der eine merkliche Erhöhung des Einsatzwertes darstellt. Langsam neigt sich seine aktive Dienstzeit nun dem Ende zu. Spätestens mit der Beschaffung des Nachfolgefahrzeugs (LF 10) des Nachfolgefahrzeugs (LF 8/6 von 1996) wird es in den wohlverdienten Ruhestand treten. Wie dieser aber aussieht, ist noch offen.

Aber heute wird gratuliert. Alles Gute zum 50. Geburtstag, TSF!

Der alte Handfeuermelder am RathausIm Zuge des aktuellen Rathausumbaus wurde der letzte verbliebene Handfeuermelder abgebaut. Es gibt nun in Bächingen keine Möglichkeit mehr, Sirenen per öffentlichem Druckknopfmelder auszulösen. Um diesen Schritt verstehen zu können, blicken wir in die Technikgeschichte der Alarmierung zurück.

Zum Zeitpunkt des Einbaus der Sirene Anfang der sechziger Jahre wurde diese nur über die Handauslösung in Funktion gesetzt. Man entdeckte ein Feuer im Ortsgebiet, drückte den Knopf und die elektromechanische Sirenensteuerung schaltete den Elektromotor der Sirene in vorbestimmten Intervallen ein und aus. Die Feuerwehrleute in Hörweite nahmen den Alarm wahr und eilten ins Feuerwehrhaus, wo der Mitteiler seine Feuermeldung mündlich an sie weitergab.

Ab der Mitte der siebziger Jahre verbreitete sich in den Landkreisen die Funkalarmierung, d.h. Funkempfänger an den Sirenensteuerungen empfangen einen ausgesendeten Alarm und lösen die Sirenenalarmierung aus. Diese Funkalarmierung erfolgte im ländlichen Bayern über Jahrzehnte durch die örtlichen Polizeidirektionen, bei denen ein telefonischer Notruf einging. Die Feuerwehren erfuhren dann über Funk den Grund des Alarms. Diesen Beitrag weiterlesen »

Dampfdreschen in Bächingen um 1910Weil dem Kommandanten auch die geschichtlich-technische Allgemeinbildung der Jugendfeuerwehr am Herzen liegt, hatte er für Herbst und Winter 2017 / 2018 eine kleine Unterrichtsreihe zu mechanischen Antrieben vorbereitet. Dabei wird der Bogen geschlagen vom Beginn der Mechanisierung mit Wind- und Wassermühlen über die Dampfmaschine bis zu den heutigen Verbrennungsmotoren. Der erste Unterricht dazu befaßte sich hauptsächlich mit der Dampfmaschine, deren Bedeutung für die Entwicklung der heutigen Industriegesellschaft praktisch nicht überschätzt werden kann. Sie ermöglichte überhaupt erst das Entstehen von Fabriken, weil sie von Wind und Wasser unabhängige mechanische Antriebskraft zur Verfügung stellen konnte, später auch Elektrizität. Auf Räder und Schienen gesetzt, entstand die Eisenbahn, die wiederum wie keine andere Erfindung eine bis dahin unbekannte Mobilität für die Bürger sowie schnellen, grenzüberschreitenden Warentransport ermöglichte und auf diese Weise zum Aufstieg der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert beitrug.

Da zu vermuten war, daß die heutigen Jugendlichen und auch die jungen Erwachsenen kaum noch eine Dampfmaschine aus eigener Anschauung kennen, brachte der Kommandant eine Modelldampfmaschine zum Unterricht mit. Diese wurde dann angefeuert und trieb wie beim Original verschiedene Arbeitsmaschinen an. Die Funktion und die Zusammenhänge zwischen Feuer, Wasser, Dampf und Bewegung konnten so am Modell entdeckt werden. Als Vertiefung des Themas durfte dann jeder noch eine eigene Dampfmaschine bauen, genauer gesagt, einen Holzbausatz „Luftmotor“, der wie eine Dampfmaschine funktioniert. Befestigt man einen aufgeblasenen Luftballon am Einlaßstutzen oder bläst selbst hinein, setzt sich die Maschine in Bewegung. Der Bau der Maschinen ist Ende Dezember noch im Gange.

Im neuen Jahr wird sich die Jugendfeuerwehr dann mit den bei der Feuerwehr unverzichtbaren Verbrennungsmotoren beschäftigen, welche zusammen mit der Erfindung des Automobils zum Wohlstand unserer Gesellschaft maßgeblich beigetragen haben.

Einige Bilder dazu finden Sie hier: Antriebe – Dampfmaschine.

An Fliegerlärm war man inzwischen gewöhnt, fast jeden Tag gab es im Frühling 1945 in Bächingen und Umgebung Luftalarm. Wer konnte, suchte Schutz im Keller oder unter anderen massiven Bauteilen des Hauses, wer sich außerhalb des Orts aufhielt, fand in Hecken, Gräben und Wäldern Deckung und Tarnung. Bisher war Bächingen immer verschont geblieben, allerdings hatte sich die zugrundeliegende Lage inzwischen geändert.

Immer wieder kamen in jenen Tagen deutsche Truppenteile auf dem Rückzug durch das Dorf, sie zogen aber meist schnell weiter. Eine SS-Einheit begann jedoch, sich im Schloß und der Umgebung zu verschanzen um eine Widerstandslinie gegen die von Nordwesten her vorrückenden feindlichen US-Streitkräfte aufzubauen. Sie konnten auch vom hochbetagten damaligen Schloßherrn und General a.D., Richard von Süßkind, nicht dazu bewegt werden, abzuziehen. In der Folge wurden zwei der drei Bächinger Brenzbrücken gesprengt und die in Sicht gekommenen gegnerischen Verbände unter Beschuß genommen. Diesen Beitrag weiterlesen »

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