Artikel-Schlagworte: „C-Krise“

Nein, die Bahnlinie Sontheim – Bächingen – Gundelfingen [guck hier und hier] wurde nicht wiedereröffnet und wer da schnauft, ist demnach keine Dampflok. Es sind die Bächinger Atemschutzgeräteträger. Was soll das denn, ist denen langweilig? Nein, ganz sicher nicht. Sie leisten ihre jährlich vorgeschriebene Belastungsübung ab, die normalerweise in der Atemschutzübungsanlage Dillingen durchgeführt wird. Das ist wegen den derzeitigen Anti-Corona-Maßnahmen nicht erlaubt, die Übung ist aber vorgeschrieben, um die Einsatzberechtigung der Atemschützer zu erhalten. Also drehen unsere Leute in der Morgenfrische des Hochsommers schwungvolle Fahrradrunden mit schwerem Atemschutz. Gut Schnauf!

Da soll noch einer sagen, unsere Gewerbebetriebe seien nicht flexibel. Auf der dienstlichen E-Mailadresse trudeln in den letzten Wochen immer wieder Nachrichten ein, die auf textile Gesichtsmasken hinweisen, die vom Absender nun hergestellt werden. Das sind natürlich zuvorderst Betriebe, die auch sonst mit Tuch und Textilien arbeiten, aber auch beispielsweise ein bekannter Hersteller von Ladungssicherungsmaterial. Wieder andere, in diesem Fall Brennereien und Brauereien, sogar Hersteller von Beleuchtungsmitteln und Schulmöbeln, stellen nun Desinfektionsmittel her. Firmen haben Teile ihrer üblichen Produktion umgestellt und fertigen nach aktuellem Bedarf. Sie folgen dabei der vorliegenden Nachfrage, so wie es in einer Marktwirtschaft üblich und nicht zuletzt oftmals auch für ihr weiteres Bestehen notwendig ist. Die Nachfrage ist zweifellos da, weil es ja, um am Geschäftsleben teilnehmen und den öffentlichen Nahverkehr nutzen zu können, die verordnete Maulkorbpflicht, pardon, die Pflicht, eine „Mund-Nasen-Bedeckung“ zu tragen, gibt.

Seit nun zwei Wochen gilt diese Verpflichtung, mit dem Ziel, die Verbreitung von Krankheitserregern durch Sprechen, Husten und Niesen möglichst zu unterbinden. Eine schöne Idee, aber funktioniert sie auch? Im Prinzip ja, würde Radio Eriwan sagen… Und als aufmerksamer Beobachter mit Gefahrguthintergrund muß man feststellen, nein, sie funktioniert nicht. Warum das, fragen Sie? Ganz einfach. Stellen Sie sich mal in ein größeres Geschäft und schauen sie nur eine Weile den Kunden zu. Am Eingang wird das Mäschkerle aus der Hosentasche gezogen und aufgesetzt. Setzen wir voraus, die Maske ist zu diesem Zeitpunkt porentief rein, also ist das Berühren mit bloßen Händen hier in Ordnung. Im Verlauf des Einkaufens aber fassen sich viele der Maskenträger ständig ins Gesicht, um die Maske wieder aus den Augen oder geradezurücken, sie wegen beschlagender Brille unter die Nase zu ziehen usw. usf. Dabei fassen die Leute außen und innen an die nun durch das Ausatmen feuchte und mit den auf einmal gefürchteten Krankheitserregern kontaminierte Maske und verschleppen dadurch genau diese Keime auf die Hände, mit denen sie beim Einkauf alles anfassen. Würde man die Finger in Stempelfarbe tunken, könnte man das schön nachvollziehen. Nach dem Verlassen des Geschäfts wird die Maske dann wieder abgenommen und zurück in die Hosentasche gestopft. Beim nächsten Geschäft beginnt das Spiel von vorne, diesmal allerdings mit vorbelasteter Maske. Im Sommer wird sich diese Sache noch weiter verschärfen, wenn dann 40 Grad und Regenwaldatmosphäre an der Nase herrschen, so dieser Unsinn bis dahin nicht eingestellt wird.

Die Maske sammelt Krankheitserreger in der Ausatemluft und hält sie auf, kein Zweifel. Aber diese befinden sich nun eben an der Maske, die durch die Atemluft warm und feucht ist – für viele Erreger ideale Bedingungen. Die Maulkorbpflicht ist somit nach Meinung des Verfassers kontraproduktiv, ja sie kann sogar dazu führen, daß das genaue Gegenteil des Gewünschten erreicht wird, weil Erreger, die sonst einfach ausgeatmet und niemandem schaden würden, durch die Masken aufkonzentriert und den unqualifizierten Umgang damit weitläufig verteilt werden. Man kann es aber auch als Feldversuch sehen. Sofern die Erkrankungszahlen zwei Wochen nach Einführung der Maulkorbpflicht nicht durch die Decke gehen, kann das gefürchtete Virus so schlimm nicht sein und man kann auf diese Bazillenschleudern verzichten. Man sieht ja gar nicht mehr, unter welcher Maske sich eine hübsche Schnute versteckt. Man sieht allerdings auch nicht, wer einem gerade die Zunge rausstreckt.

Dieses Jahr ist alles anders. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben steht seit Wochen unter der Knute der Gegenmaßnahmen gegen das bekannte Virus, dessen Namen man mittlerweile nicht mehr hören kann. Die Auswirkungen der verordneten Einschränkungen sind umfassend und bedrückend. Sie treffen buchstäblich alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. Viele Geschäfte sind wochenlang geschlossen und die Vereine haben ihre Tätigkeiten weitgehend einstellen müssen, so auch der Feuerwehrverein. Dementsprechend wurde die allseits beliebte Maifeier kürzlich vom Bürgermeister in der letzten Veröffentlichung im Gemeindeblatt abgesagt; die aktuellen Vorschriften erlauben keine Feste. Wahrscheinlich wird das Dorffest im Juli das gleiche Schicksal ereilen. Selbst die Feuerwehr als gemeindliche Einrichtung der Gefahrenabwehr darf derzeit nicht mehr üben, weil zu viele Leute auf einem Haufen versammelt wären.

Angesichts der mittlerweile vorliegenden Daten gibt es allerdings begründete Zweifel, ob die verlängerten harten Maßnahmen nicht doch mehr schaden als nutzen, zumal dies auch die Weltgesundheitsorganisation bereits im Oktober 2019 festgestellt hatte. Die deutschen verantwortlichen Institute zeigen seit Wochen konstant abfallende Erkrankungswerte – mit Beginn interessanterweise bereits vor der Inkraftsetzung der Verbots- und Schließungswelle. Die prophezeiten Horrorereignisse sind ausgeblieben und es scheint nicht so, als daß die verordneten Gegenmaßnahmen der Grund dafür gewesen wären. Ergebnisse israelischer Forscher (hier Original mit allen Diagrammen englisch, hier deutsche Zusammenfassung) stützen diese Beobachtung und legen nahe, daß die Erkrankungswelle nach sechs bis acht Wochen ausläuft, egal ob die ergriffenen Gegenmaßnahmen des jeweiligen Landes eher mild oder sehr streng sind. Sehr starke Einschränkungen sind eher dazu geeignet, einen massiven volkswirtschaftlichen Schaden hervorzurufen, der sich mit jedem Tag ausweitet. Es ist jetzt höchste Zeit, daß sich unsere politische Führung umfassend und nicht nur virologisch beraten läßt und die Einschränkungen weitestgehend zurücknimmt, wobei grundlegende Infektionsschutzmaßnahmen wie das regelmäßige Händewaschen durchaus weiterhin sinnvoll sind. Sperrt nicht das Volk ein, sperrt die Alarmisten ein.

Ein Monat ist nun seit der Einstellung fast aller Veranstaltungen vergangen, was auch bedeutende Auswirkungen auf den Feuerwehrbetrieb mit sich bringt. Übungen, Unterrichte und Lehrgänge dürfen nicht stattfinden, für Einsätze werden nun besondere Schutzvorkehrungen getroffen und auch teilweise der Personalansatz in der Alarmierung verringert. Wir fassen hier die kürzlich eingegangenen Informationen zusammen.

  • Unsere Nachbarfeuerwehr Gundelfingen hat ihr Personal in Schichten eingeteilt und alarmiert grundsätzlich nur noch eine Gruppe, d.h. bei größeren Einsätzen werden die umliegenden Gemeinden hinzualarmiert. Aus diesem Grund müssen die kleinen Feuerwehren sich gedanklich auch auf Einsatzgeschehen einstellen, die sie bisher in ihrem Bereich nicht haben, z.B. Alarme durch Brandmeldeanlagen in Alten- und Pflegeheimen und sämtlichen Hygienebestimmungen, die in der aktuellen Zeit damit einhergehen.
  • Bei einer Überlandhilfe Brand fahren aus Gundelfingen ebenfalls aus den genannten Gründen auch nur der Einsatzleitwagen und die Drehleiter. Sollte weitere Unterstützung notwendig sein, ist diese durch den Einsatzleiter ausdrücklich anzuforden.
  • Einsätze zu Reanimationen, bei denen die Alarmierung der örtlichen Feuerwehr einen u.U. lebensrettenden Zeitvorteil verspricht, finden weiterhin statt und werden selbstverständlich abgearbeitet. Seitens der Feuerwehr Bächingen wurden in den letzten Wochen Beatmungsbeutel beschafft, damit in einem solchen Fall auch eine sichere Luftzufuhr zum Patienten möglich ist. Bei einem solchen Einsatz sollte der Personaleinsatz am Patienten auf das notwendige Maß reduziert werden. Infektionsschutzhandschuhe sind zu tragen. Es ist darauf zu achten, daß Ausatemluft des Patienten nicht den Helfern ins Gesicht bläst.
  • Das Landratsamt will pro Feuerwehr je zwei Masken und Schutzbrillen sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen. Entgegen anderslautender Ankündigungen ist die für notwendig erachtete Schutzausrüstung in Bayern laut Schreiben des Kreisbrandrats immer noch absolute Mangelware.
  • Die Feuerwehr Bächingen hält eine Anzahl an Einmalanzügen bereit, die ursprünglich für Gefahrguteinsätze kleinen Umfangs gedacht waren. Sie lassen sich natürlich auch als Infektionsschutz tragen. Zudem werden vier Atemfilter ABEK2-P3 vorgehalten; durch ihren deutlichen Atemwiderstand sind diese über längere Zeit allerdings nicht sonderlich angenehm zu tragen.
  • Durch die Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen wurde eine größere Menge an Desinfektionsmittel beschafft. Alle Feuerwehren erhielten einen dieser Kanister.
  • Bei einem möglichen Alarm in Kranken- oder Pflegeheimen ist peinlich auf Sauberkeit zu achten, damit keine Keime hinein- oder herausgetragen werden. Die Erkundung ist mit Masken und Partikelfilter vorzunehmen. Unter den Arbeitshandschuhen werden Einmalhandschuhe getragen. Nach dem Einsatz wird die getragene Einsatzkleidung abgelegt, in Säcke verpackt und zur Reinigung verbracht. Auf eine penible Schwarz-Weiß-Trennung am Einsatzort, im Fahrzeug und im Feuerwehrhaus ist zu achten, um Verschleppungen von Erregern zu verhindern.
  • Hier noch was erfreuliches: Brandeinsätze sind wie immer abzuarbeiten.

Nachfolgend finden sich verschiedene aktuelle Unterlagen zum Thema:

Die Lagerorte der bei der Feuerwehr Bächingen zusätzlich vorhandenen, teilweise neuen Ausrüstung ist auf den folgenden Bildern dargestellt.

 

Am 13.03.2020 hat die Feuerwehrführung auf Empfehlung der Kreisbrandinspektion beschlossen, den Übungs- und Unterrichtsbetrieb von Feuerwehr und Jugendfeuerwehr bis auf Widerruf auszusetzen. Geplante Termine finden vorerst nicht statt. Einsätze werden selbstverständlich weiterhin abgearbeitet. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Verbreitung des Virus‘ einzudämmen und die Feuerwehr als gemeindliche Einrichtung der Gefahrenabwehr einsatzfähig zu halten.

Allgemeine Informationen
Den Stamm der Coronaviren gibt es schon länger. Die aktuell auftretende Infektion entstand aber aus einer neuen Variante, daher rührt der Name „neuartiges Coronavirus“. Soweit man weiß, trat diese Krankheit erstmals im November oder Dezember 2019 in China auf. Problematisch hat sich die verhältnismäßig lange Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen erwiesen, in der Patienten ansteckend sein können, aber selbst noch keine Symptome zeigen. Von China aus konnte sich das Virus so zunächst unbemerkt über den internationalen Reiseverkehr, insbesondere den Flugverkehr, auf praktisch alle Kontinente ausbreiten.

Krankheitsverlauf und Versorgungsproblematik
Soweit bisher bekannt, verläuft die Krankheit bei etwa 80 % der Erkrankten eher mild, teilweise sogar so wenig ausgeprägt, daß sie unter den immer im Frühjahr umlaufenden grippalen Infekten gar nicht als solche bemerkt wird. Die 20 % schwereren Krankheitsverläufe können hingegen Maßnahmen von Bettruhe über die Notwendigkeit der externen Beatmung bis zur wochenlangen intensivmedizinischen Versorgung erfordern. Problematisch ist hier das wellenartige Auftreten der Patienten, das die vorhandenen medizinischen Einrichtungen regelrecht überschwemmen kann. Aus diesem Grund wurden nun Maßnahmen mit dem Ziel beschlossen, die Ausbreitung zu bremsen, um diese Wellen abzumildern.

Empfehlungen – Hände waschen!
Die Empfehlungen des Robert Koch Instituts, des Bundesfeuerwehrarztes, der Kreisfeuerwehrärztin und der Kreisbrandinspektion werden unten angehängt. Besonders zu empfehlen ist regelmäßiges, gründliches Händewaschen. Die teilweise beobachtete Hysterie um Desinfektionsmittel ist ein zweischneidiges Schwert und kann zu einer Scheinsicherheit führen. Nicht alle Desinfektionsmittel wirken ausreichend gegen Viren, sie entfetten aber bei häufiger Anwendung die Haut und erleichtern so das Eindringen des Erregers über die Haut. Bei häufigem Händewaschen und besonders bei häufigem Desinfizieren sollte nach dem Abtrocknen eine rückfettende Hautcreme angewendet werden, um die natürliche Schutzfunktion der Haut zu erhalten.

Weiterführende Informationen

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