Hangar mit HubschrauberAn unseren Einsätzen waren immer wieder einmal auch Rettungshubschrauber beteiligt. Meistens kamen sie von den Standorten Ulm und Augsburg. Über den Winter konnte man, wie wir auf Nachfrage erfuhren, die Luftrettungsstation Augsburg besichtigen. Der lange im Voraus vergebene Termin war dann der Mittwoch, 22. Januar 2025. Nach der abendlichen Einstellung des Flugbetriebes gegen 17:15 Uhr fuhr der große Aufzug des Universitätsklinikums, vollbesetzt mit Interessierten, bis ganz nach oben. Dort hatte man dem dem früheren Zentralklinikum eine Landeplattform und einen Hangar aufs Dach gesetzt, zweifellos auch eine gebäudestatisch nicht ganz triviale Aufgabe. Anfang 2014 ging dann die Luftrettungsstation in Betrieb.

Von der beleuchteten Landeplattform aus hatte man einen guten Blick über die dämmrige Umgebung. Im Außenbereich waren außerdem die Tankeinrichtungen für den Hubschrauber angebracht, der im Flugbetrieb übrigens nie vollgetankt wird – mehr Kraftstoff bedeutet mehr Gewicht, und die Gewichtsreserven sind mit der Rettungstechnik ziemlich ausgereizt. Da die Flüge immer recht kurz sind, im Mittel um 13 Minuten, reichen auch halbvolle Tanks locker für mehrere Einsätze, auch bei einem Verbrauch von fünf Liter Kraftstoff pro Minute. Weil auf der 58 m hohen Landeplattform doch ein kalter Wind blies, verlegte die Besuchergruppe unter der Führung eines Piloten und eines Notfallsanitäters in den Hangar, wo der bekannte, gelbe Hubschrauber abgestellt war.

Das bei der damaligen Beschaffung fünf Millionen Euro teure Fluggerät hört intern auf den Namen „Kunigunde“, der sich auch in der Luftfahrzeugkennung D-HKGD wiederfindet. Nach außen hin im Funkverkehr ist Kunigunde unter ihrer BOS-Kennung Christoph 40 zu erreichen. Im weiteren Verlauf der Besichtigung konnten sowohl der Hubschrauber mit seiner Rettungstechnik näher in Augenschein genommen, als auch die Besatzung mit Fragen gelöchert werden. Auffällig war hier dem Luftfahrtkundigen, daß der linke Platz, der eigentlich dem Copiloten gehört, keinerlei Steuerelemente (Steuerknüppel, Pedale, Blattverstellung) aufwies. Das liegt daran, daß hier beim Rettungshubschrauber kein Flieger, sondern der Notfallsanitäter seinen Arbeitsplatz hat. Dieser unterstützt zwar den Piloten im Flug und am Boden, aber fliegen darf er nicht. Der Pilot beschrieb das folgendermaßen „Der Pilot macht die halbe Arbeit, er fliegt hin- und zurück. Der Arzt macht die halbe Arbeit, er kümmert sich um den Patienten. Der Notfallsanitäter hingegen arbeitet die ganze Zeit, er unterstützt den Piloten und den Arzt“.

Nach gut zwei eindrucksvollen Stunden verabschiedeten sich die Besucher wieder und machten sich unter den guten Wünschen der Besatzung „auf daß wir uns nie sehen müssen, wenn Ihr der Gegenstand des Einsatzes seid“ auf den Heimweg.

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