In den letzten Jahren gab es im In- und Ausland mehrere, teilweise tödliche Vergiftungsfälle in Pelletlagerräumen mit Kohlenmonoxid (CO).

Hier hat eine Gefahr zugeschlagen, mit der man nicht unbedingt rechnet. Anfangs dachte man noch, durch einen Fehler in der Heizungsanlage sei das giftige Gas in den Lagerraum entwichen. Zwischenzeitlich weiß man aber, daß es bei biologischen Abbauprozessen der Pellets entsteht. Bestimmte Umstände begünstigen dabei die Entstehung gefährlicher Gaskonzentrationen.

Holzpellets
…werden meist aus Holzabfällen wie Hobel- und Sägespäne oder auch Rinden hergestellt. Unter hohem Druck wird das zerkleinerte Holzmehl in die bekannte Würstchenform gepreßt. Bei der Lieferung und auch später bei der Lagerung sollte die Restfeuchte der Pellets 10 % nicht überschreiten. Dadurch werden Gärprozesse vermieden. Die Pellets sind jedoch stark hygroskopisch, d.h. sie ziehen Wasser an, auch aus der Umgebungsluft, wodurch sich dieser Feuchtewert erhöhen kann. Werden die Pellets bewässert, quellen sie schnell stark auf und können ihre Lagerbehälter sprengen, was die Feuerwehr bei einem Einsatz bedenken sollte. Bei größeren Staubaufwirbelungen im Lager, z.B. bei oder kurz nach der Anlieferung, kann außerdem die Gefahr einer Staubexplosion bestehen.

Kohlenstoffmonoxid
…ist ein farb- und geruchloses, giftiges und hochentzündliches Gas, das geringfügig leichter ist als Luft. Es entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung (bei der nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist – übrigens auch beim Tabakrauch) und auch bei biologischen Gärprozessen. Mit Gasmeßgeräten oder Prüfröhrchen kann das Vorliegen einer CO-Konzentration festgestellt werden, die menschlichen Sinne sind nicht zur Erkennung dieses Gases geeignet.
Kohlenmonoxid ist ein Atemgift, das hauptsächlich über die Lunge aufgenommen wird. Es bindet sich fest an die roten Blutkörperchen und verhindert so den Sauerstofftransport über das Blut. Bei einem CO-Anteil von 0,1 % in der Atemluft (1000 ppm) wird schon die Hälfte der roten Blutkörperchen auf diese Weise außer Gefecht gesetzt. Bis die Blutatmung wieder hergestellt ist, können etliche Stunden vergehen. Konzentrationen von 1 % in der Luft (10.000 ppm) führen zum Tod innerhalb weniger Minuten. Für die Feuerwehr bedeutet das bei unklarer Lage, daß zum Betreten von Pelletslagern umluftunabhängiger Atemschutz notwendig wird.

Um die Entstehung gefährlicher Gaskonzentrationen zu verhindern, wird von Sachverständigen empfohlen, daß Pelletlager

  • baulich von Wohnräumen getrennt sein sollten,
  • über eine wirksame Lüftung verfügen und
  • die Pellets trocken gelagert werden müssen.
  • Lagerräume sollten nur nach vorheriger guter Durchlüftung betreten werden.

Weiterhin kann die Installation eines Gasmelders für CO Sinn machen. Bei gewerblich genutzten Anlagen haftet übrigens der Arbeitgeber.

Eintrag von Kohlenmonoxid bei der Stoffdatenbank GESTIS.
TÜV Rheinland und TGA zum Thema Kohlenmonoxid aus Holzpellets.

Empfehlung des Deutschen Feuerwehrverbandes zu Einsätzen mit CO.

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