Wir berichteten bereits über die Gefahren, die von den sogenannten Wärmedämmverbundsystemen ausgehen können; der Norddeutsche Rundfunk hat darüber eine interessante Reportage „Wahnsinn Wärmedämmung“ veröffentlicht. Nun geht der NDR mit neuen Nachforschungen in die nächste Runde: Wärmedämmung – der Wahnsinn geht weiter.

Diesmal geht es noch tiefer in das Thema hinein und näher an die Probleme heran. Es ergeben sich hochinteressante Erkenntnisse, die wir hier kurz als Stichpunkte zusammenfassen; es lohnt sich in jedem Fall den Film anzuschauen.

  • Prüfkriterien bei Brandversuchen werden den Baustoffherstellern überlassen.
  • Polystryolplatten werden gezielt nur auf das Bestehen einer Prüfung einer mit der Praxis nicht übereinstimmenden Anordnung getrimmt, um das Prädikat „schwer entflammbar“ zu erreichen. Außerhalb Deutschlands gelten die gleichen Baustoffe übrigens als „normal entflammbar“.
  • Vertreter der Zulassungsbehörden mit Denkverboten bzw. Maulkorb.
  • Rundschreiben des Lobbyverbandes nimmt das Ergebnis der Bauministerkonferenz zum Thema Wärmedämmungen vorweg.
  • Biozide, Fungizide und Flammhemmer: Chemie, die teilweise sonst nirgendwo mehr zugelassen ist und unablässig in die Umwelt gelangt; die Kontamination von Oberflächengewässern ist erschreckend.
  • Die Probleme sind dem Umweltbundesamt offenbar bekannt, trotzdem werden Gifte bei Wärmedämmsystemen erlaubt, die sonst verboten sind. Das erinnert stark an das Glühlampenverbot, wo das giftige Quecksilber in allen Anwendungen verboten oder wenigstens verringert wird – außer bei Leuchtstofflampen.
  • Kein Entsorgungskonzept für das mit Schadstoffen getränkte Polystyrol – Sondermüll! Parallelen mit der ungeklärten Entsorgungsfrage bei der Kernkraft drängen sich auf.
  • Probleme bei kontrollierten Lüftungen in Neubauten: die beträchtlichen Folgekosten zur Instandhaltung werden in den Hochglanzbroschüren der Hersteller verschwiegen. Die Wirtschaftlichkeit der Anlagen ist äußerst fraglich.
  • Immer mehr Technik soll Probleme beheben, die es ohne sie nicht gäbe.
    High Tech – highly vulnerable.

Man muß sich hier unbedingt die Frage nach der „Nachhaltigkeit“ stellen, die im Zusammenhang mit der Energieeinsparung ständig propagiert wird. Kann es nachhaltig sein, mit Baustoffen zu dämmen, die nur mit dem großzügigen Einsatz von überall sonst verbotenen Giften eine begrenzte Zeit funktionieren? Kann es nachhaltig sein, Baustoffe einzusetzen, die die eigentliche Bausubstanz beschädigen durch Kondenswasser / Schimmel oder zu einer gefährlichen Falle beim Brand werden können? Und letztlich, wo ist er denn, der überall geforderte Umweltschutz?

2 Kommentare zu „Fassadendämmung – neue Runde…“

  • Michael:

    Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier ganz massiv eine Ideologie befördert wird, um Kasse zu machen. Stellen Sie sich die Frage, die sich jeder Kriminalbeamte stellen muß: Wem nützt es? Nach allem was der Film zeigt, dem Bauherrn eher nicht, und auch die Natur wäre besser dran ohne die ausgewaschenen Giftstoffe…

  • Peter:

    Dafür lohnt es sich, Gebühren zu zahlen. Hoffentlich bleibt der NDR am Thema dran. Warum läuft so etwas nur in einem Regionalsender? Meine Hochachtung Herrn Prof Ries von der Frankfurter Feuerwehr. Der Mann dürfte es nicht leicht haben momentan.

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