Da kamen doch in den letzten Wochen bedenkliche Artikel zum Thema Arbeitszeitregelung im Ehrenamt in den Zeitungen, z.B.  [1]. Kurze Zusammenfassung: Das Zentralkommitee der UdSSR Die EU-Kommission wollte die Arbeitszeitregelung in der Art ändern, daß neben den beruflichen Arbeitszeiten auch die Zeiten ehrenamtlicher Tätigkeiten unter die Höchstarbeitszeit von 48 Std./Woche fallen. Soll heißen, bei einer beruflichen 41-Stundenwoche wäre pro Tag im Schnitt noch eine Stunde ehrenamtlicher Arbeit möglich. Blöd, wenn am Samstag noch ein Feuerwehreinsatz dazwischenkommt, der sechs oder sieben Stunden dauert. Hören wir dann auf zu löschen?

Wenn das denn alles so stimmt wäre es in der Tat ein riesiges Problem, nicht nur für die Feuerwehren, sondern natürlich auch für alle anderen Hilfsorganisationen und Vereine, die auf ehrenamtliche Arbeit bauen. Der zuständige EU-Sozialkommissar Andor zeigte sich zunächst unnachgiebig auf Einwendungen. Dann, einige Tage gingen ins Land, kamen neue Artikel [2], [3], in denen Entwarnung gegeben wird. Brrrrr, Kommando halt! Abteiluuuung kehrt! Es sei keine Änderung der Richtlinie geplant – derzeit. Was ist hier passiert? War doch alles nicht so gemeint?

Man lasse sich dieses Zitat von Jean Claude Juncker auf der Zunge zergehen, der 1999 aus den Verfahrensweisen der EU-Bürokratie berichtet, und ziehe seine eigenen Schlüsse:
“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

Da scheint was dran zu sein. Nur diesmal hat eben eine ausreichend mächtige Gruppe aufgemuckt und die Pläne sind zunächst wieder in der Schublade verschwunden. Um so mehr heißt es wachsam bleiben. Die in bester sozialistischer Tradition alles gleichmachen wollende EU hat überall ihre Finger drin, kein Bereich bleibt außen vor. Die Entscheidungsfreiheit der einzelnen Staaten wird mehr und mehr zu Gunsten eines Phantasiegebildes „Vereinigte Staaten von Europa“ mit Zentralregierung zusammengestrichen. Hoffen wir, daß die Bürger und ihre gewählten Vertreter bei weitaus weitreichenderen Entscheidungen, wie den kommenden in der sogenannten Eurokrise, ebenfalls die Stimme erheben werden. Sonst gehen wir wirklich auf eine EUdSSR zu. Die Parallelen sind erschreckend.

[1] EU-Pläne bedrohen Existenz der Freiwilligen Feuerwehren

[2] Entwarnung für das Ehrenamt

[3] Feuerwehren können aufatmen

Kommentieren

Nächste Termine
  • Keine Termine.
Terminkalender
April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930EC
Zufallsbilder
Inventar einpacken
Nützliche Links