Blick von Westen aufs BrandobjektWir sind im Jahr 2012 an dieser Stelle schon einmal der Frage nachgegangen, was man denn von einer „Dorffeuerwehr“ erwarten kann und darf. Wir haben dabei festgestellt, daß auch eine Dorffeuerwehr sich gedanklich nicht nur mit dem alltäglichen Klein-Klein wie z.B. „Bäumchen auf Radweg“ oder „Brand eines Stoppelfeldes“ befassen darf. Ein Schadensereignis nimmt keine Rücksicht auf die Feuerwehrgröße. Lange Jahre betrachteten dennoch viele den Großeinsatz als eher theoretische Möglichkeit geringer Eintreffwahrscheinlichkeit, weil eben ewig nichts Größeres mehr vorgefallen war. Mittlerweile sollte man diese Position im Hinblick auf verschiedene Einsätze der letzten Zeit überdacht haben:

Diese Ereignisse überschreiten das Leistungsvermögen von kleineren Feuerwehren, sowohl bei der Personalzahl als auch beim notwendigen Gerät. Dessen ungeachtet erreicht die örtliche Feuerwehr i.d.R. als erste den Schadensort, muß die Einsatzleitung übernehmen und die ersten Maßnahmen einleiten. Der spätere Einsatzverlauf wird durch die in der ersten Zeit gefällten Entscheidungen wesentlich und teilweise unwiderruflich beeinflußt. Wo nehmen die Fahrzeuge Aufstellung, damit sie sich später nicht gegenseitig im Weg stehen? Woher wird das Löschwasser kommen und wo sollen die Schläuche liegen? Welche Aufgaben sind vordringlich zu erledigen? Welche Unterstützung ist erforderlich? Das sind einige der Fragen, die anfangs zu entscheiden sind.

Apropos Unterstützung, die Feuerwehren helfen sich natürlich gegenseitig im Rahmen der Nachbarschaftshilfe aus. So kommen Mannschaft und Gerät aus den Nachbarorten zu uns, aber auch wir fahren zu ihnen, wie beispielsweise beim oben genannten Pkw-Brand auf der Bundesstraße, wo von uns in erster Linie Wasser und Personal benötigt wurde. Diese gegenseitige Ergänzung entspricht dem gesunden Menschenverstand und ist im Bayerischen Feuerwehrgesetz auch so festgeschrieben. Nicht jede Feuerwehr kann über alle denkbaren Geräte selbst verfügen. Dennoch muß ein gewisser Grundstock an zeitgemäßer Ausrüstung überall vorgehalten werden und die Feuerwehrleute müssen damit zielgerichtet umgehen können, soll heißen, daran aus- und fortgebildet sein. Diese beiden Faktoren bestimmen wesentlich den Einsatzwert einer Feuerwehr.

Der technische Einsatzwert, festgelegt anhand von Personalstärke, Fahrzeug- und Geräteart sowie -anzahl, bestimmt bei der Disposition durch die Integrierte Leitstelle den Umfang der folgenden Alarmierung. Nicht berücksichtigt ist dabei der Wissens- und Könnensstand der Feuerwehrleute, weil der bei einer Freiwilligen Feuerwehr nicht pauschal vorhersehbar ist. Man weiß nämlich nie, wer auf den Alarm hin am Feuerwehrhaus eintrifft. Das können frisch aus der Grundausbildung kommende 18-Jährige sein, die körperlich topfit sind und in der Theorie wissen wie es geht, oder auch gesetztere Herren zwischen 50 und 60, die Erfahrung mitbringen, aber sich nicht mehr für den Angriffstrupp unter Atemschutz eignen. Die Kunst der Führung ist es nun, aus dieser variablen Mischung das beste herauszuholen, um den Auftrag erfüllen zu können. Ist hierfür das Personalpolster ausreichend groß, wird die Aufgabenstellung einfacher.

Und für dieses Personalpolster sind letztlich die Bürger der jeweiligen Gemeinden zuständig. In ihren Händen liegt es bei einer Freiwilligen Feuerwehr, wie diese personell ausgestattet ist. Die Feuerwehren suchen immer tüchtige Helfer, die bereit sind, sich fortzubilden.

Lehn‘ Dich nicht zurück und vertraue darauf, daß irgendwer schon kommen wird, wenn Du 112 wählst. Mach mit!

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