Antennenanlage einer BasisstationWie eine schlechte Nachricht bei einer Digitalfunkerprobung dem Funknetz ein gutes Zeugnis ausstellen kann, war am 05.08.2014 eindrucksvoll in unserer Landkreishauptstadt zu sehen. Aber der Reihe nach.

Erprobt werden sollte diesmal der sogenannte „Fallbackmodus“, die Rückfallebene einer jeden Basisstation, falls ihr die Anbindungen ins Steuerungsnetz verloren gehen. Die Basisstationen sind normalerweise zweifach an ihr Steuerungsnetz angebunden. Sollte der Fall eintreten, daß ein Defekt eine Verbindng lahmlegt, wird automatisch die zweite verwendet. Der Anwender merkt nichts davon, die Funktion ist nicht beeiträchtigt. Im unwahrscheinlichen Fall, daß auch die zweite Verbindung ausfällt, geht die Basisstation in ihren Rückfallbetrieb, sie bildet im Grunde eine eigenständige „Funkinsel“, die wenigstens noch im eigenen Versorgungsbereich den Funkverkehr aufrecht erhält. Funkgespräche ins restliche Netz sind in diesem Fall mangels Datenverbindung aber nicht mehr möglich, worauf der Benutzer mit einer Einblendung in der Anzeige des Funkgerätes hingewiesen wird.

Der hier geschilderte Versuch hatte das gezielte Herbeiführen dieser Situation zum Inhalt. Der Netzbetreiber regelte zunächst alle Basisstationen in der weiteren Umgebung herunter und schaltete sie letztlich sogar ab, so daß sich die Funkgeräte der in die Umgebung ausgesandten Polizisten alle auf der stärksten verbliebenen Station anmeldeten. Dieser Basisstation wurden dann nacheinander beide Verbindungen ins Steuerungsnetz gekappt, um durch diese Störung den Rückfallbetrieb einzuleiten. Bis hierhin verlief alles nach Plan. Die getrennte Basisstation ging in den Inselbetrieb über, was auf den Funkgeräten auch angezeigt wurde. Jedoch erkannten die Funkgeräte das Problem der Basisstation und suchten sich sofort eine andere, weiter entfernte mit funktionierender Netzanbindung. Da man nicht alle Stationen in zig Kilometern Umkreis abschalten konnte, wurde das Ziel des Versuchs – Sprechfunkverkehr im Rückfallbetrieb zu überprüfen – verfehlt.

Über unser zukünftiges Funknetz können wir somit folgende Erkenntnisse festhalten:

  1. Die engmaschige Platzierung der Basisstationen in unserem Netzabschnitt sorgt nicht nur für eine gute Funkausleuchtung des Geländes, sondern kann auch offensichtlich mehrere ausgefallene Stationen ausgleichen. Selbst mit Handfunkgeräten war noch eine Verbindung über eine teilweise weit entfernte, nicht beeinträchtigte Basisstation möglich, und das auch aus der Stadt heraus.
  2. Weiterhin ermöglicht die gute Versorgung das Arbeiten mit sehr geringen Sendeleistungen, und zwar sowohl seitens des Netzes, als auch seitens der Funkgeräte.

So kam es, daß zwar das Ergebnis des Versuchs im Sinne der Vorgabe negativ zu bewerten war, die Erkenntnisse daraus aber für uns als Anwender überaus positiv sind.

Bilder der Digitalfunkerprobungen in unserer Umgebung finden Sie hier: Sprechfunk.

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