Funkgerät in der HandWer kennt sie nicht, die Klagen der Feuerwehrleute über den heute wieder fürchterlich rauschigen und abgehackten Funk? Bei der schnellen Überprüfung gilt der erste Blick dem Akku, der Kanal-, Verkehrsart- und Lautstärkeeinstellung. Paßt das alles, fällt vielen die Erklärung der schlechten Reichweite schwer. Schnell wird dann über das alte (wahlweise: neumodische) Glump geschimpft, das man doch als Handfunkgerät habe. Die Frage, die dem Beschwerdeführer hier aber gestellt werden muß, lautet: „wie hast du denn das Funkgerät getragen?“. Denn je nachdem, wo und wie das Funkgerät am Körper getragen wird, ergeben sich starke Einflüsse auf die Reichweite. Dabei ist es egal, ob es sich um analoge oder digitale Funkgeräte handelt.

Was steckt dahinter? Physik!
Im Sprechfunkerlehrgang hat man doch mal gehört, daß sich Funkwellen von der Antenne ausgehend mit annähernd Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen gleichmäßig ausbreiten. Das stimmt auch, aber nur, wenn keine Hindernisse im Weg sind, die Funkwellen ablenken oder absorbieren (man spricht hier von einer Dämpfung des Signals). Außerdem weiß man noch, doppelte Antennenhöhe bedeutet doppelte Reichweite.
In der Ebene sind mit den üblichen BOS-Handfunkgeräten ohne weiteres Reichweiten bis zu fünf Kilometer, teilweise auch mehr, möglich. Kommen aber nun Hindernisse zwischen Sender und Empfänger hinzu, die das Signal dämpfen, schrumpft die Reichweite u.U. beträchtlich. Solche Hindernisse können dichte Bebauung sein oder auch der Bewuchs mit größeren Pflanzen, wie Wald und Maisfelder. In besonderer Weise spielt aber der menschliche Körper hier eine entscheidende Rolle, denn er dämpft das Signal oft bereits an der Quelle – der Antenne. Immer dann, wenn die Antennen von Sender und Empfänger möglichst hoch und frei stehen, ergeben sich die besten Reichweiten. Je näher die Antenne am Körper getragen wird, desto größer ist die Dämpfung des Funksignals und damit der Reichweitenverlust.

  • Sehr gut: Freie und Schultertrageweise
    Die besten Reichweiten ergeben sich, wenn das Funkgerät in althergebrachter Manier bedient wird: zum Sprechen wird es mit der Hand vor den Kopf gehalten. Eine weniger ermüdende Variante ist die Schultertrageweise mit Gurt und Tasche. Wichtig ist jeweils, daß die Antenne nicht am Körper anliegt, weil der sonst einen Großteil des Funksignals absorbiert.
  • Mittelprächtig: Brusttasche
    Heute üblich sind Funkgeräte mit Handmikrofon. Praktischerweise kann man diese in irgendwelchen Taschen versenken und hat nur das Mikrofon am Kragen hängen. Problematisch ist dabei die praktisch am Körper des Trägers anliegende Antenne. Dadurch wird sowohl beim Senden als auch beim Empfangen das Signal stark bedämpft. Nur ein Bruchteil dessen, was der Sender zur Verfügung stellt, wird auch nutzbar abgestrahlt. Den Großteil nimmt der Körper des Trägers auf. Diese Trageweise kann natürlich nicht immer vermieden werden, z.B. im Atemschutzeinsatz.
  • Schlecht: Gürtel oder gar Oberschenkeltasche
    Trägt man das Funkgerät am Gürtel, gilt das gleiche wie für die Brusttasche Gesagte. Die Antenne liegt wiederum eng am Körper an. Insbesondere, wenn das Funkgerät in der Oberschenkeltasche verstaut wird, kommt noch die geringe Antennenhöhe hinzu, was die Reichweite nochmals verringert.

Herr Blaumann hat diese Situationen einmal freundlicherweise für uns dargestellt:

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