Seit Mitte der neunziger Jahre herrschte verbreitet die Meinung vor, nach dem Ende des Kalten Krieges wäre nun der ewigliche Friede ausgebrochen – wenigstens in Europa – und Bedrohungen gäbe es nur noch durch tragische Unglücke. Die bis dahin vorhandenen Zivilschutzeinrichtungen, beispielhaft genannt seien das bundesweite Warnsirenennetz mit seinen Warnämtern, die Vorratslager für Nahrungs- und Verbrauchsmittel und die Schutzräume, wurden nach und nach verbreitet abgebaut, aufgelöst, nicht mehr gewartet und teilweise dem Verfall anheimgegeben.
Inzwischen hat sich jedoch offenbar die Sicht auf diese Dinge bei den Verantwortlichen geändert. Das neue Zivilschutzkonzept war in den letzten Tagen in allen Medien. Es soll für die Zukunft die Grundlage darstellen, um auf äußere und innere Bedrohungen reagieren zu können. Zwar rechnen die Verfasser in der nächsten Zeit nicht mit einem klassischen militärischen Angriff auf Deutschland, heben aber die Gefahr der sog. „hybriden Kriegsführung“, deren Ziel es nicht zuletzt ist, Minderheiten zu mobilisieren, aufzuhetzen, und so Unruhe im Volk zu schüren, Angriffe auf kritische Infrastrukturen (u.a. Wasser-, Nahrungsmittel-, Energie-, Kraftstoffversorgung, Fernmeldewesen) sowie Terrorangriffe heraus.
Neben verschiedenen weiteren Vorhaben, wie z.B. auch die (erneute) Schaffung eines bundesweiten Warnsystems, sollen die Bürger selbst mit Vorräten vorsorgen, um im Ereignisfalle die Zeit bis zum Greifen von gelenkten Gegenmaßnahmen und Unterstützung zu überstehen. Diese Forderung war nie weg, jedoch wird ihr jetzt wieder neue Aufmerksamkeit zuteil. Aus Sicht der Hilfsorganisationen ist diese Selbstvorsorge sehr zu begrüßen, denn wer selbst vorgesorgt hat, braucht erst einmal keine externe Hilfe. So werden Kapazitäten für die akute Gefahrenabwehr freigehalten. In diesem Sinne: Tu selber was!
- Broschüre „Ratgeber für die Notfallvorsorge“ Größe: 8 MB
- Schreiben des Zivilschutzkonzepts