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Digitales HandfunkgerätNachdem die Berufsfeuerwehr mit Integrierter Leitstelle und die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Augsburg vom 01.05. – 30.06.2015 den Digitalfunk im Einsatzalltag verwendet und erprobt haben, stellten zum 01.07.2015 nun die Feuerwehren des Landkreises Augsburg um. Mit dem Begriff „Umstellung“ ist hier gemeint, sie verwenden für den Fahrzeug- und Leitstellenfunk statt des bisherigen analogen 4m-Bandes ab sofort den Netzbetrieb des digitalen BOS-Funks. Da somit der erste Landkreis des Leitstellenbereiches zum frühestmöglichen Termin umgestellt hat, können wir daraus schließen, daß keine nennenswerten Probleme während der Probephase in der Stadt aufgetreten sind.

Was ändert sich?

  • Statusmeldungen per Tastendruck
    Die bisher bei vielen Feuerwehren noch mündlich durchgegebenen Statusmeldungen an die Leitstelle (z.B. „ausgerückt“, „an der Einsatzstelle“ u.ä.) können nun von den Fahrzeugfunkgeräten per Knopfdruck auf die entsprechende Zifferntaste abgesetzt werden. Im Leitstellensystem ändert sich der Status des jeweiligen Fahrzeuges ohne manuelles Eingreifen des Disponenten. Die zeitgemäße Protokollierung und Beweisführung ist somit gewährleistet. Diese Funktion gab es auch in der analogen Welt in Form des FMS (Funkmeldesystem), das aber nicht überall verbreitet war, besonders nicht bei kleineren Feuerwehren mit wenigen Einsätzen.
  • Taktische Kennungen der Funkrufnamen
    Mit der Umstellung des Fahrzeug- und Leitstellenfunks wird im jeweiligen Landkreis auch die neue Funkrufnamenregelung und damit die Änderung der taktischen Kennungen umgesetzt, die vom Bay. Staatsministerium des Inneren Ende 2014 veröffentlicht wurde.
  • Vereinheitlichung im Einsatzstellenfunk
    Mit dem digitalen Direktbetrieb kommt im Einsatzstellenfunk eine große Vereinheitlichung. Fand man bei gemeinsamen Einsätzen mehrerer Feuerwehren bisher ein wildes Konglomerat an 2m-Band-Funkgeräten vor, die teilweise nur einen einzigen Kanal schalten konnten, sind nun bei den neu beschafften Funkgeräten alle zugewiesenen Sprechgruppen einheitlich verfügbar. Organisatorische Probleme wie „unsere Funkgeräte können aber nur auf Kanal 55 funken“ gehören damit der Vergangenheit an.
  • Gedenksekunde bei der Gesprächseröffnung
    Die digitale Übertragung mit der Verschlüsselung bringt es mit sich, daß nach dem Drücken der Sprechtaste doch merklich Zeit verstreicht (ca. eine Sekunde), bis das Funkgerät tatsächlich auf Sendung geht. Die Umgewöhnung im Sprechverhalten, zuerst auf den Signalton des Funkgerätes zu warten, dürfte etwas dauern.
  • Kein kleiner Dienstweg mehr zur Polizei
    Brauchte man seither etwas auf die Schnelle von der Polizei, konnte man einfach deren 4m-Kanal einstellen und anfragen. Das geht nun nicht mehr, weil die digitalen Funkgeräte von Polizei und Hilfsorganisationen unterschiedliche netzgestützte Sprechgruppen programmiert haben. Es gibt zwar eine Zusammenarbeitsgruppe (eine für den ganzen Leitstellenbereich!), aber ob die ständig mitgehört werden wird, auf die Möglichkeit hin, daß sich mal wer meldet? Unwahrscheinlich. Bleibt nur das Stille-Post-Spiel über Leitstelle und Einsatzzentrale. Hoch lebe der Dienstweg…

In unserem Landkreis bauen derzeit viele Feuerwehren die digitalen Mobilfunkgeräte in ihre Fahrzeuge ein, auch bei unserer Hauptstadtfeuerwehr Dillingen steht in diesen Tagen der Werkstattwagen des Funktechnikers vor dem Haus. Der Umstellungstermin für unseren Landkreis soll nach den letzten Informationen 2016 kommen.
Da in Baden-Württemberg trotz seit Jahren bestehendem digitalem Funknetz für die Feuerwehren noch keinerlei Fortschritt in der Digitalfunksache ruchbar ist, werden die bayerischen Feuerwehren an der Landesgrenze und die überörtlichen Einheiten weiter entfernter Feuerwehren in absehbarer Zeit nicht auf ihre analogen Funkgeräte verzichten können. Die Zusammenarbeit muß weiterhin möglich sein.

Am gestrigen Mittwoch, 18.06.2014, gab es in Bächingen eine Premiere: es wurde das erste digital übertragene Funkgespräch einer BOS-Organisation geführt.
Diese Woche war interessant, es ging es Schlag auf Schlag. Am Montag, 16.06. startete in unserem Netzabschnitt Schwaben-Nord der erweiterte Probebetrieb, mit dem die sichtbare Einführung des neuen digitalen Funknetzes für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) beginnt. Am Dienstag ging die Lieferung der ersten drei Handfunkgeräte für unsere Feuerwehr ein und am Mittwoch erhielt der Großteil der Feuerwehren im Landkreis die bestellten Sicherheitskarten ausgehändigt, ohne die die digitalen Funkgeräte nur nutzlose Elektronik darstellen.

Nach dem Zusammenführen von Gerät und Karte ist der Direktbetrieb (DMO) möglich, also das Funken von einem Gerät zum anderen, ohne das bereits bestehende Funknetz zu nutzen. Die Berechtigung zum Netzbetrieb (TMO) wurde vom Kommandanten bei der zuständigen Stelle beantragt und wird voraussichtlich zum Beginn nächster Woche erteilt werden. Ab diesem Zeitpunkt wird mit den Funkgeräten der Betrieb im neuen Funknetz möglich sein.

Das heißt aber nicht, daß ab sofort bei jeder beliebigen Gelegenheit digital gefunkt werden darf. Im Probebetrieb finden verschiedene Tests und Messungen statt, die bei laufendem Funkbetrieb beeinträchtigt werden können. Ausbildungsmaßnahmen im Netzbetrieb müssen deshalb in der Zeit vom 14.07. – 29.08.2014 grundsätzlich mit der für den Probebetrieb zuständigen Arbeitsgruppe 6 abgestimmt werden. Voraussichtlich ab Anfang September dürfen die Funker dann übungshalber in eigener Regie voll loslegen. Wann der Übergang zum Regelbetrieb sein wird, hängt in erster Linie davon ab, wann die Integrierte Leitstelle Augsburg ihre Rolle auch in der digitalen Funkwelt spielen kann. Das dürfte 2015 der Fall sein.

Der Ausbau der öffentlichen Mobilfunknetze schreitet immer weiter voran. Die Versorgung wird besser, die versorgte Fläche größer, die Datenraten höher. Die gefühlt ständige Erreichbarkeit über Mobiltelefone scheint gewährleistet – egal wann und wo jemand das Mobiltelefon zückt, er kann telefonieren, so ist man das heute gewohnt. Das funktioniert aber nur, wenn es nicht alle gleichzeitig tun bzw. wenn es mehr Netzkapazität als Auslastung gibt. Ein gefährlicher Trend zeichnet sich bei BOS-Organisationen ab, die ihr dienstliches Nachrichtenaufkommen weg vom Funk aufs Mobilfunknetz verlagern. Sie meinen, damit mehrere Vorteile zu erhalten: bessere Erreichbarkeit und Abhörsicherheit. Hierzu ein Beispiel aus der Veranstaltunsorganisation, das in die gleiche Richtung geht und mir kürzlich zu Ohren kam.

Es fand außerhalb der Stadt eine große Sportveranstaltung mit mehreren zehntausend Teilnehmern und Besuchern statt. Der Veranstalter verfügt über eine mobile Betriebsfunk-Relaisstelle im 2m-Band und die dazugehörenden Handfunkgeräte für die weiter verteilten Streckenposten und Ordner. Für den Nahbereichsfunk in den Abschnitten kommen kleine Handfunkgeräte im 70cm-Band zum Einsatz. Mehrere Posten verzichteten allerdings darauf, die ihnen zugeteilten Funkgeräte mitzunehmen „ich hab mein Handy dabei, wir können uns doch einfach anrufen“. Aber so einfach war das nicht, wie sich schnell und unabänderlich herausstellte. Diesen Beitrag weiterlesen »

Wahrscheinlich haben Sie sich darüber noch keine großen Gedanken gemacht. Tatsächlich steckt ein ziemlich ausgeklügeltes System dahinter, das gerätebezogen arbeitet. Es werden nicht mehr wie früher üblich ganze Feuerwehren alarmiert, sondern nur gezielt das, was für den Einsatz benötigt wird. Dahinter stecken umfangreiche Planungen und ein aufwendiges Alarmierungssystem in der Leitstelle.

Hier dröseln wir für Sie auf wie es funktioniert: Alarmierung. In diesem Zusammenhang haben wir außerdem noch einen weiteren lesenswerten Artikel für Sie, der die Frage stellt „Warum alarmieren wir über die Sirene?„.

Mit dem heutigen Nachmittag ging unser Alarmfax in Betrieb. Die Leistelle hat unsere Telefonnummer nun im System und wird bei zukünftigen Einsätzen die Alarmdepesche, landläufig Alarmfax genannt, verschicken. Der Vorteil dabei ist für uns, daß Einsatzstelle und Meldebild beim Eintreffen im Feuerwehrhaus bereits schriftlich vorliegen. Somit entfallen die Nachfragen über Funk nach dem Grund der Alarmierung und der Lage der Einsatzstelle.

Derzeit steht das Fax noch im Unterrichtsraum, es wird aber in die Fahrzeughalle verlegt, sobald die Voraussetzungen darfür geschaffen wurden.

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