Mobile Intense Care Unit(JS) Eine Abhandlung über das niederländische Rettungswesen auf der Seite einer schwäbischen Gemeindefeuerwehr? „Wie kommt das?“ fragt sich möglicherweise der eine oder andere. Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten: der Autor ist aktives Mitglied der Feuerwehr Bächingen und durch sein Studium über seinen Arbeitgeber, die Firma Albert Ziegler GmbH in Giengen, während seines Praxissemesters bei zwei niederländischen Tochterfirmen beschäftigt. Eine der Firmen ist Visser Leeuwarden (Region Friesland). Diese besteht seit 1910 und stellt sämtliche Ambulanzfahrzeuge für den niederländischen Markt her. Durch die Mitarbeit an den verschiedenen Projekten hat der Verfasser einen Einblick in die Besonderheiten in den Niederlanden und die Unterschiede gegenüber dem deutschen Rettungswesen bekommen. Diese kurze Abhandlung beschäftigt sich mit den wichtigsten Merkmalen zum Thema Ambulanzfahrzeuge bei unseren niederländischen Nachbarn. 

Das Rettungswesen dort ist im Grunde ähnlich organisiert wie in Deutschland. Es wird grundsätzlich zwischen folgenden Fahrzeugtypen unterschieden: das ALS (Advanced Life Support) ist in etwa vergleichbar mit dem Rettungstransportwagen RTW, der für Einsätze dient, in denen eine schnellstmögliche Versorgung sowie ein schneller Transport des Patienten in das nächstgelegene Krankenhaus notwendig ist. Das BLS (Basic Life Support) entspricht dem deutschen Krankentransportwagen KTW, und wird, wie der Name schon sagt, dazu verwendet, Patienten zu transportieren und zu überführen, wenn Zeit eine eher untergeordnete Rolle spielt. Daneben gibt es den sogenannten Doktersdienst, der dem ärztlichen Notdienst entspricht.

Niederländische Rettungsdienstbereiche

Das „Mobiel medisch team“ MMT, auch „Traumateam“, gleicht dem deutschen Notarzt und besteht sowohl aus Notarztfahrzeugen, als auch aus Rettungshubschraubern. Die Niederlande sind hierzu in vier Einsatzbereiche eingeteilt, grenznahe Gebiete werden aber auch von Hubschraubern der Nachbarländer angeflogen. Siehe hierzu das Bild rechts. Die „Mobile Intense Care Unit“ MICU entspricht dem deutschen Intensivtransportwagen ITW. Zudem gibt es weitere Sonder- und Ausbildungsfahrzeuge, die hier aber hier nicht behandelt werden sollen.

Besonders markant und auffallend ist das einheitliche äußere Erscheinungsbild der niederländischen Ambulanzfahrzeuge: Leuchtgelb mit rot-blauer Streifenbeklebung. Diese Beklebung ist in der niederländischen Norm festgelegt und auch bei Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen vorgeschrieben. Die Fahrzeuge besitzen wie in Deutschland eine blaue Warneinrichtung sowie ein oranges Blinklicht, um das Fahrzeug am Einsatzort abzusichern.

Das Fahrzeug, das die Einsatzleitung innehat, bzw. das Fahrzeug mit den meisten Informationen zum Unfallhergang (meistens das zuerst eingetroffene Fahrzeug), schaltet eine grün blinkende Beleuchtung ein. Somit wissen die nachfolgenden Fahrzeuge sofort, an wen sie sich bezüglich des weiteren Vorgehens wenden müssen.

Wenn sich mehrere Fahrzeuge an einem Unglücksort befinden, müssen anstelle der blauen Rundumkennleuchten die orangen eingeschaltet werden. Das soll Staus verhindern, die durch Schaulustige verursacht werden. Ob das den beabsichtigten Zweck erfüllt, ist mir nicht bekannt.

Eine Besonderheit stellen die sogenannten „Wensambulances“ dar, das sind Ambulanzfahrzeuge, die dazu dienen, schwerstkranken Menschen einen letzten großen Wunsch zu erfüllen. Mittlerweise gibt es auch einzelne „Wünschewagen“ in Deutschland.

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