Die Feuerwehr wird an Einsätzen immer wieder mit der Polizei zu tun haben, ist es doch deren Aufgabe, den Unfallhergang bzw. die Brandursache aufzuklären. Dazu ist eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen notwendig, bei der es hilft, wenn man sich gegenseitig kennt und ein bißchen weiß, wie der jeweils andere arbeitet.

Innenhof der ehem. KaserneAm Samstag, 18.06.2016, besuchten die Jugendfeuerwehren Bächingen und Peterswörth die Polizeiinspektion Dillingen und konnten einmal hinter die Kulissen blicken. Wo wir gerade bei Kulissen sind, die können sich sehen lassen. Das „Heim“ der PI Dillingen ist nämlich eine ehemalige Reiterkaserne, die in den letzten Jahren grundlegend renoviert wurde. Auf dem ehemaligen Appellplatz stehen heute die Einsatzfahrzeuge, deren Motoren mehr Pferde haben als die ganze ehemalige Kavallerieabteilung. Der Innenhof im früheren Offiziersquartier ist ein mit Bäumen beschatteter Garten, in dem die Vögel zwitschern und man vom Straßenlärm kaum mehr was mitbekommt.

Büro des DienstgruppenleitersIn den umliegenden Gebäudetrakten sind die verschiedenen Diensstellen und die für die Aus- und Weiterbildung notwendigen Räume untergebracht. Im Obergeschoß ist die Kriminalpolizeiinspektion zuhause. Das Erdgeschoß ist die Domäne der Dienstgruppe des Streifendienstes, quasi die Feuerwehr der Polizei, die zu den i.d.R. aus Augsburg vom Polizeipräsidium eingehenden Einsätzen ausrückt. Den Einsatz seiner Streifen koordiniert der Dienstgruppenleiter von seinem Arbeitsplatz aus, der durchaus nach Leitstellentisch aussieht. Für unangenehme Gäste gibt es Arrestzellen, die von den Jugendlichen gleich mal ausprobiert wurden. Ergebnis: diese Zellen einige Stunden von innen sehen, das braucht man nicht unbedingt.

Bei der weiteren Runde besichtigte die Besuchergruppe auch den Sportraum, in dem die Polizisten sich fit halten und u.a. die Abwehr von Angriffen mit körperlicher Gewalt üben. In der modernen Innenraum-Schießanlage können Situationen als Film eingespielt werden, auf welche die Beamten dann lageangepaßt reagieren müssen. Technik und Einsatzmittel von früher gibt es im kleinen Museum zu sehen, wo man auch erfahren und ausprobieren konnte, wie die Polizei früher ihre unangenehmen Kunden abgeführt hat – mit der Kette.

Im Unterrichtsraum erhielten die Jugendlichen einen Einblick in die Rauschgiftkriminalität. Gerade unter jungen Leuten ist die Gefahr groß, daß sie in den Sog einer Abhängigkeit kommen, weil sie nicht wissen, was eigentlich dahintersteckt. Ein Beispiel dafür sind die sog. „Kräutermischungen“, bei deren Wirkstoff es sich keineswegs um irgendwelche Naturprodukte, sondern um im Labor hergestellte Chemikalien mit ungewisser Wirkung handelt, die eben im Moment noch nicht vom Betäumungsmittelgesetz erfaßt und deshalb bis dahin legal erwerbbar sind. Ist der Inhaltsstoff irgendwann identifiziert, benannt und verboten, wird er im Hinterhoflabor leicht verändert und das Spiel kann weitergehen. Interessant war in diesem Zusammenhang auch, daß die zahlenmäßig meisten Toten aufs Konto von Alkohol und Tabak gehen; in erster Linie deshalb, weil diese Stoffe eben weit verbreitet sind.

StreifenwagenDie Fragen rund um den Einstieg in den Polizeidienst, die verschiedenen Laufbahnen und Tätigkeitsbilder (Behördendeutsch: Verwendung) bei der Polizei legte der zuständige Einstellungsberater ausführlich dar. In den kommenden Jahren werden vermehrt Neueinstellungen vorgenommen, um die kommenden Pensionierungen ausgleichen zu können. An Bewerbern mangelt es nicht, dennoch sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz derzeit gut.

Zum Dank für diesen informativen Vormittag überreichten wir beim Abschied ein gut ausgestattetes Vesperbrettle an die beteiligten Polizisten und machten uns wieder auf den Heimweg.

Einige Bilder dieses Besuchs finden Sie hier: Ausbildung.

Kommentieren

Nächste Termine
  • Keine Termine.
Terminkalender
April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930EC
Zufallsbilder
Befreiung
Nützliche Links