PersonenrettungAm Freitagabend, 28.06.2013 zwischen 18:30 und 20 Uhr hielten die benachbarten aber durch eine Landesgrenze getrennten Feuerwehren Bächingen und Sontheim mit Unterstützung der Lauinger Drehleiter und der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung des Landkreises Dillingen eine gemeinsame Einsatzübung in der Bächinger Lindenstraße 5-7 ab. Zur Übung waren die Bürgermeister der beiden Orte, der Bächinger Gemeinderat und alle weiteren Interessierten eingeladen worden. Eine ansehnliche Zuschauerschar fand sich zum Übungsbeginn gegenüber des landwirtschaftlichen Anwesens ein, in dem sich das zu erwartende Unheil bereits durch Rauchwolken ankündigte. In einer kurzen Erläuterung vorab erfuhren die Zuschauer, was es in der nächsten Zeit wo zu sehen geben wird. Sie sollen ja schließlich den Verlauf der Übung auch einigermaßen mitverfolgen können.

EinweisungDie Übung begann mit dem Auftritt des Knechts, der den Brand in der Werkstatt entdeckte „Hilfe, in meiner Werkstatt brennt’s, ruft die Feuerwehr an!“ und gleich mit dem Feuerlöscher erste Löschversuche unternahm. Unvorsichtigerweise begab er sich dazu in die verrauchte Werkstatt. Es folgte die Alarmierung der beteiligten Feuerwehren, in Bächingen über die Sirenen. Die Bächinger mit dem kürzesten Weg trafen zuerst ein und verschafften sich ein Bild von der Situation. Auf Anfahrt befanden sich noch die Lauinger Drehleiter, die Feuerwehr Sontheim mit einem Löschzug und die UG-ÖEL aus Dillingen. Dichter Qualm drang aus der Werkstatt, in der laut Informationslage noch der Knecht vermißt war. Wegen der engen Bebauung im Ortskern bestand zudem die Gefahr, daß das Feuer, sollte es durchs Dach brechen, schnell auf andere, benachbarte Gebäude überspringen konnte. Es bildeten sich also gleich zu Beginn zwei Schwerpunkte heraus:

  • Suche und Rettung des Vermißten, Brandbekämpfung am Stall
  • Umfassende Abschirmung der Nachbargebäude

So fiel die Entscheidung zwei Einsatzabschnitte zu bilden, in denen zum einen die (Rettungs-)Maßnahmen am Stall und zum anderen die Schutzmaßnahmen für die angrenzenden Gebäude gebündelt wurden. Die ersten Aufträge gingen an die Gruppenführer der beiden Bächinger Fahrzeuge. Die Besatzung des LF 8/6 bereitete einen Löschangriff im Hof ausgehend von der Lindenstraße vor und entsandte einen Atemschutztrupp zur Vermißtensuche. Weil ein größerer Wasserverbrauch zu erwarten war, baute die Mannschaft des TSF eine Wasserentnahmestelle an der Brenz beim Sportplatz auf und verlegte mit dem Anhänger eine etwa 300 m lange B-Schlauchstrecke über den Sportplatzweg und die Kirchgasse bis zur Schloßstraße, auf die Rückseite des Einsatzobjektes.

FFW Sontheim trifft einIn kurzem Abstand trafen nun der Rettungsdienst und der Löschzug der Feuerwehr Sontheim ein und wurden sofort eingewiesen. In der Zwischenzeit hatte der Atemschutztrupp die Werkstatt durchsucht und den Verletzten gefunden. Als die Kollegen des Rettungsdienstes ihre Trage in Stellung gebracht hatten, wurde er gerade mit dem Tragetuch herausgebracht. Er hatte offenbar Verbrennungen am Arm erlitten, außerdem mußte man mit einer Rauchvergiftung rechnen. Derweil nahmen MTW und LF 16/12 der Sontheimer Aufstellung in der Schloßstraße und begannen mit der Errichtung von Riegelstellungen zu den Nachbargebäuden. Ein 2000 l großer, zusammenlegbarer Wasserbehälter wird auf dem LF 16/12 mitgeführt und kam hier als Puffer zum Einsatz. In ihn förderte die Saugstelle an der Brenz beständig etwa 1000 l/min.

Abschirmung eng angebauter GebäudeDas Sontheimer LF 10/6 unterstützte mit Atemschutztrupps die Maßnahmen im Hof der Einsatzstelle und speiste aus dem Hydrantennetz die soeben eingetroffene Lauinger Drehleiter, die den besonders kritischen Bereich zwischen den Hausnummern 7 und 9 von oben abzuschirmen hatte, dem von unten nicht beizukommen war. Hier stehen die Häuser nur mit etwa 1,5 m Abstand nebeneinander, was im Falle eines Brandes eine erhebliche Ausbreitungsgefahr bedeutet. Zudem ist das Nachbarhaus 9 deutlich höher, so daß im schlimmsten Fall mit einem Flammenschlag unter die empfindliche Dachkante zu rechnen wäre.

EinsatzleitungDie UG-ÖEL hatte zu der Zeit bereits die Einsatzleitung an der Kirche eingerichtet. Dort liefen alle Informationen aus den Einsatzabschnitten zusammen und wurden protokolliert. Wichtiges wurde an die Leitstelle weitergmeldet bzw. über sie abgeklärt. Der Rettungsdienst forderte auf diesem Wege beispielsweise nach der Übernahme des Verletzten einen weiteren RTW und ein NEF nach. Außerdem wird dort die Lagekarte geführt, was die Übersicht über die aktuelle Situation, die eingesetzten Einheiten und die laufenden Maßnahmen deutlich erleichtert.

Atemschutznotfall: durch Heuballen verschüttetKurzzeitigen Streß schaffte zwischendurch ein Atemschutznotfall, bei dem ein Feuerwehrmann von einem umfallenden, etwa 200 kg schweren Heuballen eingeklemmt wurde. Sofort eilten die Sontheimer Kameraden mit dem Hebekissen herbei und hoben damit den Ballen soweit an, daß die Rettungsdienstler den Verletzten befreien konnten. Bei der ersten Untersuchung stellte sich heraus, daß eine offene Unterschenkelfraktur vorlag, und es ging die Anfrage an die Einsatzleitung, abzuklären, ob ein Rettungshubschrauber zum schnellstmöglichen Transport verfügbar wäre. Die Anfrage wurde positiv beschieden, in 22 Minuten sei mit der Landung zu rechnen. In den beiden Einsatzabschnitten war mittlerweile „Feuer aus“ gemeldet. Der Abschnitt Brandbekämpfung aus der Lindenstraße wurde somit beauftragt, schnellstmöglich abzubauen und anschließend den Landeplatz für den Hubschrauber abzusichern. Die Fußballer waren sichtlich erstaunt, als auf einmal zwei LF und ein RTW vorfuhren und den unteren Sportplatz in Beschlag nahmen. Der Landeplatz stand kurz vor der angekündigten Eintreffzeit abgesichert zur Verfügung. Nachdem der gedachte Hubschrauber mit dem Verletzten gestartet war, wurde die Übung beendet.

Nach den umfangreichen Abbauarbeiten gab es für die ca. 55 Übungsteilnehmer in der Fahrzeughalle des Bächinger Feuerwehrhauses ein gemeinsames Abendessen, das sehr gelobt wurde. Die Kommandanten der beteiligten Feuerwehren bedankten sich besonders bei dem Eigentümer des Hofs und seinen Nachbarn für die tolle Übungsgelegenheit, die man nicht alle Tage geboten bekommt. Eine kleine allgemeine Rückschau über die Übung folgte, danach setzten sich die Führungsdienstgrade der beteiligten Einheiten zusammen um fachzusimpeln.

Einige Bilder finden Sie hier: Ausbildung.

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